Brücke bietet neuen Blick auf Neuss
Die Brücke bei Pierburg wird schon jetzt gerne von Mitarbeitern und Bürgern genutzt.
Neuss. Pierburg-Mitarbeiter freuen sich: Wer von ihnen mit Bus oder Bahn zur Arbeit nach Neuss pendelt, für den hat sich der Fußweg zum neuen Werk des Automobil-Zulieferers auf der Mole I von zweieinhalb Kilometer auf 500 Meter verkürzt. Die neue, 110 Meter lange und 250 Tonnen schwere Brücke macht es möglich. Sie überspannt das Hafenbecken I. Seit Spätherbst ist sie funktionstüchtig, längst wird sie täglich von vielen „Pierburgern“ genutzt.
Offiziell soll die schwungvolle Konstruktion aber erst Ende Mai für die Öffentlichkeit frei gegeben werden. Dann wird der Uferpark fertig sein, ein schmaler öffentlicher Grünzug, der die Neusser zum Spaziergang auf die Molenspitze lockt. „Wenn der Uferpark ab Mai zum Bummeln einlädt“, sagt Planungsdezernent Christoph Hälters, „dann erfüllt die neue Brücke auch ihren öffentlichen Zweck für die Neusser und ihre Gäste.“
Schon heute flanieren viele Neusser über die neue Brücke, die bequem zugänglich ist, auch wenn die Aufzüge noch nicht installiert sind. Zwar endet der Spaziergang spätestens am Werkstor von Pierburg, aber von der Brücke eröffnen sich für Besucher neue, schöne Blicke auf die Stadt, das Hafenbecken I, die Firmengebäude im Hafen und den großen Komplex der alten Neusser Lagenhaus AG, der zur „Speicherstadt“ mit Freizeitangeboten umgewandelt werden soll. Die Baugenehmigung wurde dem Düsseldorfer Projektentwickler LO-Projects inzwischen durch die Stadt zugestellt. Auch das bestätigte Beigeordneter Hölters. Über dem Wasser lohnt sich für die Fußgänger ein Stopp, um die Eindrücke zu genießen. Sitzgelegenheiten sind ausreichend vorhanden.
Die schmucke Brücke, die das Büro des Neusser Architekten Eckehard Wienstroer und seines Partners Ercan Agirbas gestaltet hat, lässt die Neusser Innenstadt näher ans Wasser rücken. Sie verbindet die Rheintorstraße — Höhe Einmündung Collingstraße — mit der Hafenmole I, wo entweder der neue Uferpark, der das Pierburg-Gelände umschließt, oder das Werk selbst das Ziel sein können. Damit schließt sich für Neuss ein historischer Kreis, denn bereits Mitte des 19. Jahrhunderts verband an jener Stelle eine Brücke die (Wohn-)Stadt mit dem Hafen.
Bauherrin der neuen Brücke ist die Stadthafen GmbH. Die Investitionskosten werden mit rund fünf Millionen Euro angegeben.