Bürger gestalten die Alte Ladestraße neu

Verein „Gindorf e.V.“ plant eine Obstwiese, Bänke und eine Boule-Bahn. Politik stimmt zu.

Gindorf. Wie bürgerschaftliches Engagement aussehen kann, das zeigen die Mitglieder von „Gindorf e.V.“. Der Verein hat sich vor gut zwei Jahren gegründet und treibt als wichtigstes Projekt die Neugestaltung der alten Ladestraße am Bahnhof voran. Jetzt war der erweiterte Antrag auf Neugestaltung Thema im Ausschuss für Landschaftspflege und Umwelt. Die Politiker nahmen die Pläne mit Freude zur Kenntnis und stimmten zu. Marie-Jeanne Zander begrüßte etwa im Namen der SPD das bürgerschaftliche Engagement und betonte, dass „Jung und Alt unermüdlich am Werk seien“.

Dass es immer etwas zu tun gibt, bestätigt Ditmar Kremer, Schatzmeister bei „Gindorf e.V.“. „Wir sind permanent beschäftigt“, berichtet das Vorstandsmitglied. Etwa 160 Mitglieder habe der Verein inzwischen, wobei natürlich nicht alle aktiv mitmachen könnten. Der letzte größere Arbeitseinsatz vor der Winterpause steht für Samstag, 3. Dezember, im Terminkalender. „Dann wollen wir zwölf Apfelbäume alter Sorten pflanzen“, so Kremer. Die könnten dann über den Winter anwachsen und ergeben in Zukunft eine Obstwiese.

Diese Wiese ist nur ein Teil der Neugestaltung. Die Pläne sehen außerdem vor, dass es Bänke — auch speziell für Jugendliche — und eine Beleuchtung geben soll. Zudem ist ein Bereich für Hunde geplant sowie der Bau einer Boule-Bahn. „Es gab Rückmeldungen aus der Bevölkerung“, sagt Kremer. Ziel sei es, Bereiche für alle Gruppen und Bürger zu schaffen, von der Jugend bis zu den Älteren.

Bis zum heutigen Tag hat „Gindorf e.V.“ schon viel erreicht. Ausgangspunkt war 2015, das Areal vernünftig nutzbar zu machen für die Bevölkerung. Dort gab es damals überall Wildwuchs „und Müll bis zum Erbrechen“, erinnert sich Kremer. Im ersten Antrag an die Stadt, der die Fläche gehört, ging es unter anderem um die Möglichkeit, dort zu roden, Rasen einzusäen und eine Obstwiese zu pflanzen. Die Rodung wurde durchgeführt, auch das historische Pflaster konnte freigelegt werden. Anfang 2016 wurden dann neue Platanen an der Straße gesetzt. Außerdem wurden inzwischen auf dem Gelände viele Kubikmeter Erde verteilt und Rasen gesät. „Das ist ein altes Gleisschotterbett“, erklärt Kremer. Ohne zusätzliche Erde könne da schlecht etwas gepflanzt werden. Bei den schweren Arbeiten konnte „Gindorf e.V.“ auf Hilfe aus den eigenen Reihen zählen. Frank Glaser (Gartenbau-Express) und Thomas Heuser (Baggerservice Heuser) stellten beispielsweise Maschinen zur Verfügung.

Bei der Finanzierung gibt es Hilfe von außen: „Wir sind auf Sponsoring angewiesen“, sagt Kremer. Banken wie auch private Spender hätten schon viel beigetragen. Bei der Umsetzung der Projektteile, etwa der Errichtung eines Zauns am Gleiskörper, müsse man „gucken, wie Gelder verfügbar sind“, so der Schatzmeister. „Gindorf e.V.“ wartet jetzt darauf, von der Stadt einen Überlassungsvertrag zu bekommen. Stadt-Sprecherin Ines Hammelstein sagt dazu: „Die Verwaltung ist dran, es müssen noch ein paar Sachen geklärt werden.“