Büttgen: Kinetische Kunst mit Klavierbeinen
Birgit Brebeck recycled für ihre Installationen ausrangierte Gegenstände.
Büttgen. Am Alltäglichen können Birgit Brebeck-Paul und Ursula Knorr nicht vorbeigehen, ohne es zu beachten. Das hat die Kunsthistorikerin Ute Kaldune bei ihren Recherchen zu den beiden Künstlerinnen erfahren, und das können auch die Besucher der aktuellen Ausstellung in der städtischen Galerie im Rathaus Büttgen sehen. Dementsprechend nicht-alltäglich sind für Birgit Brebeck-Knorr ausrangierte Gegenstände, die sie für ihre Objektinstallationen recycled.
Ursula Knorr wiederum begeistert die Schönheit der Natur, die sich in ihren farbenfrohen Malereien widerspiegelt. Doch auch Knorr betreibt Wiederverwertung. Reste von antiken Medaillons oder alte Hemden werden integriert. Fotografien von ihrem Besuch in den königlichen Gewächshäusern in Brüssel oder von einer Italienreise bekommen ihren Platz auf großformatigen Malereien.
Dabei beschränkt sich Ursula Knorr nicht auf eine Pflanze, sondern bringt mehrere Motive vielschichtig auf die Leinwand. Blickfang in der Auswahl von Birgit Brebeck-Paul ist das Werk "Opus13". Auf 13 Plattenspielern drehen sich 13 alte Klavierbeine - jedes sieht anders aus, jedes bewegt sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit.
"Dem Betrachter wird ein Meditationsballett zur Musik von Schubert geboten", so Kunsthistorikerin Ute Kaldune. Kinetische Kunst heißt die Welt, in der sich die Düsseldorferin wiederfindet. Die Bewegung ist dabei ein wesentlicher Bestandteil ihrer Objekte. "Die Crux dabei ist, dass ein Gegenstand mit vorgegebener Nutzung von ihr nicht nur auf den Kopf gestellt, sondern dass ihm eine neue Bedeutung gegeben wird", so Kaludne.