BvA-Aula soll neue Belüftung erhalten
Laut den Sanierungsplänen wird auch die starre Bestuhlung aufgegeben.
Dormagen. Olaf Moll kann sich noch gut an den Auftritt des vor wenigen Tagen verstorbenen Roger Willemsen in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums im Jahr 2012 erinnern. „Beeindruckend“, sagt der Kulturamtsleiter. Willemsen führt die Liste der Top-Stars an, die dort in den vergangenen Jahren auf der Bühne standen. Kabarettist Jürgen Becker, Wilfried Schmickler oder das Ensemble des Düsseldorfer Kom(m)ödchens werden bald noch lieber nach Dormagen kommen, weil sie dann in einer „neuen“ BvA-Aula gastieren können. Denn die soll für rund 1,6 Millionen Euro saniert und umgebaut werden.
Den Mitgliedern des Eigenbetriebs-Ausschusses werden in der nächsten Woche die konkreten Pläne vorgelegt. In diesem Zusammenhang wird es auch eine Neustrukturierung eines Teils der Dormagener Kulturszene geben. Denn Stadt und Norbert-Gymnasium Knechtsteden streben eine Bündelung ihrer Kompetenzen an.
Die regelmäßigen Besucher von Kulturveranstaltungen im BvA werden aufatmen: Gerade im Sommer verleidet eine zu warme und stickige Luft das Kulturerlebnis. Das weiß auch Uwe Scheler. Der Leiter des Eigenbetriebs verspricht Besserung: „Die komplette Haustechnik wird erneuert.“
Vor Jahren war sogar einmal ein Neubau im Gespräch. Der Sanierungsbedarf in der 1966 gebauten Schule ist dringend und anerkannt, aber wegen der hohen Kosten sowie der angespannten Finanzlage wurde er in den vergangenen Jahren immer wieder verschoben.
Stimmt die Politik den Planungen zu und stellt für den Haushalt 2017 Geld zur Verfügung, dann wird das Gymnasium einen großen Multifunktionsraum anstelle der veralteten Aula erhalten. Die heutige starre Bestuhlung wird entfernt und mit ihr auch das bizarre Belüftungssystem durch Sitzlehnen. Scheler: „Es wird eine Reihenbestuhlung mit 490 Plätzen geben. Ohne Bestuhlung reicht der Platz für 600 bis 700 Besucher.“
Der Umbau wird nicht nur die Aula umfassen, sondern auch das Foyer. „Der Eingangsbereich kommt mit in die Planung. Vorgesehen ist ein großer Pausenbereich mit Lounge-Charakter“, sagt Scheler. Auch die große WC-Anlage der Schule soll saniert werden.
Das Sanierungsvorhaben wird auch einen Einschnitt in die Kulturszene bringen. Für die Bauzeit, wahrscheinlich von Frühjahr bis Ende 2017, werden alternative Veranstaltungsorte benötigt. Die „Kulle“ mit ihren 199 Sitzplätzen, aber vor allem die Aula des Norbert-Gymnasiums werden die Ausweichstätten sein.