Caritas vergrößert die Radstation
Der Caritas-Verband plant für die Station am Bahnhof mit einer Werkstatt, mit mehr Mieträdern und mehr Personal.
Grevenbroich. Aus der Radstation am Bahnhof soll ein Dienstleistungszentrum für Fahrradfahrer mit mehreren Angeboten werden. Der Caritas-Verband baut die Station aus: Eine Fahrradwerkstatt, mehr Mieträder und mehr Personal sind geplant. Bereits im Frühjahr — zur neuen Radsaison — soll die Werkstatt fertig sein. Thilo Hartmann, Fachbereichsleiter Arbeit und Beschäftigung, und Achim Hintzen, Projektleiter für die Caritas-Radstationen, stellten die Pläne vor.
Achim Hintzen, Projektleiter der Caritas
Bislang können Pendler in der Station ihren Drahtesel sicher und trocken abstellen, um mit Bahn oder Bus weiterzufahren. 84 Radler haben einen Stellplatz gemietet. Und wer einen Ausflug plant, aber keinen fahrbaren Untersatz hat, kann dort ein Fahrrad mieten. Eigentlich ein klasse Angebot, aber nur wenige nutzen die Mieträder. „Das Angebot ist noch wenig bekannt, zudem haben wir derzeit begrenzte Öffnungszeiten — montags bis freitags von 7 bis 13 Uhr“, sagt Hintzen.
Bei schönem Wetter nachmittags spontan ohne Wartezeit ein Rad chartern — bislang unmöglich. Hartmann betont aber, dass der Zugang zu den Radstellplätzen bereits heute rund um die Uhr möglich ist — dank eines Chip-Systems.
Künftig soll vieles anders werden. „Wir möchten hier mehr machen“, sagt Hintzen. Ein Projekt: In der Station wird nun ein Raum geschaffen, damit die Fahrradwerkstatt von der Bergheimer Straße zum Bahnhof umziehen kann, dort war sie bereits früher untergebracht. Nachdem der Meister in den Ruhestand gegangen war, wurde in der Werkstatt neben dem Caritas-Kaufhaus nicht mehr repariert. „Dort werden Aufträge angenommen, die Räder aber dann zum Reparieren zur Radstation in Neuss gebracht“, erklärt Hartmann.
Bald werden die Dienstleistungen unter einem Dach vereinigt, können Grevenbroicher — wie bereits in früheren Jahren — am Bahnhof Bremsen warten, Reifen flicken oder die Beleuchtung reparieren lassen. Eigentlich war der Umzug bereits für 2014 geplant, „aber das war personell nicht zu schaffen“, so Hintzen.
Auch die Zahl der Mieträder — bislang drei — soll steigen. Das ist auch im Sinne von Wolfgang Pleschka, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). „Es wäre schön, wenn dort auch Kinderräder und E-Bikes ausgeliehen werden könnten“, sagt er. „Wir wollen künftig in Grevenbroich unter anderem ein Miet-E-Bike stationieren. Bislang können wir bei Anfragen in einer Stunde gewünschte Räder aus Neuss holen“, sagt Hintzen.
Das Personal soll ebenfalls aufgestockt werden. Die Caritas sucht für die Werkstatt einen Zweirad-Mechaniker. Zurzeit sind in der Station neben zwei Ehrenamtlern zwei Mitarbeiter beschäftigt, die bei Arbeitsgelegenheiten für den Wiedereinstieg ins Berufsleben qualifiziert werden. „Wir haben weitere solcher Stellen beantragt“, sagt Achim Hintzen. Mit mehr Personal könnte auch die Öffnungszeit ausgeweitet werden.