City-Offensive Dormagen: Vorstand wirft das Handtuch
Am 22. Mai gibt es eine außerordentliche Mitgliederversammlung.
Dormagen. Sie sind als Team angetreten und treten als solches gemeinschaftlich zurück: Gestern Vormittag verbreitete der Vorstand der Werbe- und Händlergemeinschaft City-Offensive Dormagen (CiDo) auf der Facebook-Seite, dass er zum 22. Mai das Amt niederlegt. Dort heißt es: „Wir sehen uns zum jetzigen Zeitpunkt und zukünftig nicht in der Lage, Ihre Interessen und die der Firmen/Vereine in ausreichendem Maße zu vertreten, da uns aufgrund der beruflichen Situation aller Vorstandsmitglieder und der familiären Situation einzelner die Zeit hierzu fehlt“, begründen sie ihren Schritt.
Und geben sogleich eine Empfehlung wie es weitergehen soll: „Wir sprechen uns für eine Neuwahl aus.“ Ebenso wird eine bekannte Forderung wiederholt: „Da die Aufgaben der City-Offensive sehr umfangreich und zeitintensiv sind, schlagen wir wie der alte Vorstand vor, einen City-Manager zu installieren.“ Am 22. Mai soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der weitere Weg des Vereins besprochen werden.
Vor vier Jahren stand die Lobby-Vertretung der Innenstadt-Unternehmer kurz vor dem Aus. Die damalige Werbegemeinschaft Stadt Dormagen (WSD) war finanziell und personell nicht gut aufgestellt. Nicht zuletzt durch das Eingreifen von Bürgermeister Erik Lierenfeld konnte es weitergehen, der die Händler an einen Tisch holte. Die neue Vorsitzende Michaela Jonas scharte eine fast komplett neue Vorstandsmannschaft um sich, konsolidierte die Finanzen, gab der Gemeinschaft einen neuen Namen und eine neue Satzung und initiierte viele Aktionen.
Aber zwei Jahre später trat sie zurück. Auch bei ihr spielte neben der nicht so gut funktionierenden Arbeitsteilung innerhalb des damaligen Vorstands der Faktor Zeit eine Rolle bei der Mutter von Zwillingen: „Ich habe oft auch nachts für die CiDo gearbeitet, irgendwann geht es nicht mehr.“
Das sollte mit Zur, dessen Vize Erik Krüger und Co, alles anders und vor allem besser werden — das machten sie im Juli vergangenen Jahres gleich mit der Präsentation ihrer Pläne per Video deutlich. Es ging um die Parkplatz-Situation in der City, die man verbessern wolle, um die Belebung der südlichen „Kö“ („Sie verdient mehr Aufmerksamkeit“) und um die Beseitigung der Leerstände. „Wir haben Lust darauf, Dormagen nach vorne zu bringen“, sagte Erik Krüger damals. Er betreibt mit Zur, der auch Inhaber eines Tattoostudios ist, eine Eventagentur und neuerdings auch das Online-Portal „UnserDormagen“. Das kam nicht überall gut an, weil das Duo seine CiDo-Kontakte für das Portal verwendete.
Bürgermeister Lierenfeld bedauert den Rücktritt, zeigte aber Verständnis für diese Entscheidung: „Der Vorstand war sehr motiviert angetreten, um die Innenstadt nachhaltig zu beleben und die City-Offensive modern weiter zu entwickeln. Diese schwierige Aufgabe ist das Team angegangen und hat sich damit aktiv für die Innenstadt eingesetzt.“ Lierenfeld betonte das Eigen-Engagement der Händler für ein ein attraktives Angebot in der Innenstadt: „Als Stadtverwaltung werden wir solche Initiativen auch in Zukunft unterstützen.“