Das Gelübde von 1475 erfüllt

Zwei Kerzen zum Dank an St. Quirin.

Neuss. Auch in diesem Jahr greifen die Heimatfreunde das Gelübde aus dem späten Mittelalter auf und stiften zwei große Kerzen. Am Mittwoch übergaben Peter Krupinski und Ernst Freistühler während der Festmesse in St. Quirin die Gaben an Oberpfarrer Guido Assmann. Sie sollen zur Hochmesse von St. Quirin vor dem Bildnis des Stadtpatrons leuchten.

Das Gelübde hatten die Neusser im März des Jahres 1475 geleistet. Karl der Kühne, Herzog von Burgund, hatte Neuss seit Monaten mit seiner bunten Truppen eingeschlossen und versuchte, die Stadt zu erobern. Für seine Angriffe im März 1475 hatte er die Nordflanke der Stadt ausgewählt.

Seinen Truppen gelang es, einen Teil der Mauer am Rheintor schwer zu beschädigen. Der Sieg der Belagerer schien nahe. Da zogen die Neusser in einer feierlichen Prozession mit dem Reliquienschrein des Heiligen Quirinus zum Rheintor und gelobten, dass zwei Kerzen stets am Bildnis des Quirinus brennen sollten. Nach erneuten Kämpfen und dem Eingreifen des Reichsheeres zogen sich die Belagerer zurück.

Das Versprechen der Neusser geriet in Vergessenheit, bis Monsignore Hans Dieter Schelauske bei seiner Einführung als Pfarrer von St. Quirin daran erinnerte. Seitdem erfüllen die Heimatfreunde dieses Gelübde und stiften die beiden Kerzen.