Dauerbaustelle auf B 9 verursacht lange Staus
Die Straße ist halbseitig gesperrt. Gestern dauerte eine Rotphase mehr als drei Minuten.
Dormagen. Viel Geduld müssen Autofahrer mitbringen, wenn sie auf der Bundesstraße 9 von Dormagen in Richtung Neuss unterwegs sind. Denn eine gerade eingerichtete Dauerbaustelle zerrt an den Nerven. Vor allem die schier ewig lange Rotphase: Genau drei Minuten und 18 Sekunden währte sie gestern Morgen bei einer Messung. Danach musste in den Fahrzeugen Gas gegeben werden, weil nur 45 Sekunden blieben, um die Grünphase zu nutzen. Der Stau dahinter war beträchtlich. Verantwortlich für diese Zeiteinteilung der Baustellenampel ist nach Angaben der Stadt die Baufirma.
Die Federführung für die Arbeiten auf der B 9 hat der Dormagener Energieversorger evd. Er verlegt unterirdisch eine neue 10-KV-Stromleitung. Ferner verlegen im selben Abschnitt die Kreiswerke Grevenbroich neue Wasserleitungen. Aus diesem Grund gibt es die einseitige Sperrung zwischen der Edisonstraße und der Hagelkreuzstraße — allerdings nicht auf der kompletten Länge von drei Kilometern, sondern in mehreren, jeweils rund 300 Meter langen Teilabschnitten.
Die Arbeiten erfolgen im Bereich des Radweges, der während der gesamten Baumaßnahme nicht befahrbar ist. „Eine Umleitung für Radfahrer ist eingerichtet und ausgeschildert“, heißt es vonseiten der evd.
Zu einer etwas anderen Berechnung kommt die evd bei der Ampelschaltung. Nach ihren Angaben erfolgt diese „durch Detektoren auf Anforderung“, sagt Pressesprecherin Carina Backhaus. „Das bedeutet, dass die Grünphase je nach Verkehrsaufkommen bis zu 40 Sekunden lang andauern kann. Die Rotphase bis zu 55 Sekunden.“ Die Schaltung sei nicht von der Tageszeit abhängig, sondern vom Verkehrsaufkommen. Die Baufirma habe, so die evd, im Vorfeld in Abstimmung mit dem Ordnungsamt dieses System und die Zeiten festgelegt.
Die Stadt habe bislang „keine signifikanten Störungen“ festgestellt, so Sprecher Max Laufer, „aber das schauen wir uns noch mal an. Wir schreiten ein, wenn die Ampelzeiten nicht zweckmäßig sind.“
Die Baustelle verhagelt vielen Autofahrern die morgendliche Laune. Sie machen in sozialen Netzwerken ihrem Unmut Luft. Daniela Hülstrunk berichtet, dass ihr Mann von Dormagen aus morgens fast eine Stunde benötigte, um in Uedesheim die Auffahrt zur A 46 zu erreichen. Stefanie Frotz befürchtet sogar, dass es dort zu gefährlichen Situationen kommen könne: „Es werden keine Schilder beachtet. Es hat dort schon zwei Mal beinahe gekracht“ — weil Autofahrer, die aus Richtung Neuss kommen, vor der Kreuzung Wahler Berg sich nicht korrekt einordneten.