Die Energiewende fürs Eigenheim

Am 21. und 22. März findet in der Neusser Stadthalle die Messe Smart Energy statt.

Foto: RWE

Neuss. Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nicht nur Geistlicher und Ex-Bischof von Limburg, sondern auch einer der führenden Hobby-Einrichtungsexperten im Lande. Das hat er beim Umbau seiner pompösen Bischofsresidenz bewiesen. Unter anderem hat er sich iPads in die Wände einbauen lassen — auch, um damit die Haustechnik zu steuern. Letzteres ist einer der großen Trends im Zuhause von morgen: Smart Home, die raffinierte Steuerung der gesamthäuslichen Anlagen zur Energieeffizienz.

Das wird ein Schwerpunkt auf der Messe Smart Energy am 21. und 22. März in der Neusser Stadthalle sein. Die Kreishandwerkerschaft und mehr als 50 Aussteller wollen den Besuchern zeigen, wie man die Energiewende im Eigenheim umsetzen kann. „Die Energiewende wird vor Ort gemacht, die Handwerker setzen sie um“, sagt Kreishandwerksmeister Rolf Meurer. Damit setzt die Messe nach einem Jahr Pause wieder ein.

An dem Wochenende wird es in der Stadthalle um Dämmung, Heiztechniken, Elektro-Mobilität, Speichertechnologien und vieles mehr gehen. „Energieeffizienz bedeutet nicht nur Energiesparen, sondern gleichmäßig Energie zu verbrauchen“, sagt Meurer.

Kluge Technologien sorgen dafür, dass die Waschmaschine oder der Trockner im Haus erst dann anspringen, wenn Elektrizität in großen Mengen verfügbar ist. Sie sorgen dafür, dass sich die Heizung mit abschaltet, wenn das Fenster meint, dass es Zeit zum Lüften wäre. Und sie sorgen dafür, dass Energie im Haus wesentlich effizienter eingesetzt werden kann als bisher. „Nullenergiehäuser und sogar Plusenergiehäuser sind denkbar“, sagt Meurer.

Wie weit die Branche auf dem Weg dorthin ist, kann der Besucher in knapp zwei Wochen auf der Leistungsschau in der Stadthalle erleben. Erwartet werden bis zu 2500 Besucher an den beiden Tagen. Bestandteil der Messe ist ein Live-Forum, bei dem Experten Fachvorträge halten.

Ein Messerundweg führt die Gäste an jedem Stand vorbei. Dann geht es zu Neuheiten rund um die energetische Gebäudesanierung, zu Errungenschaften von vernetzter Haustechnik (also Smart Home-Lösungen), Speichertechnologien und E-Mobilität.

Norbert Hülser, Unternehmer aus Willich, zeigt, wie interessant Sonnenenergie bei der Solarthermie sein kann — also der Aufbereitung von Warmwasser im Haushalt. Solarthermie werde noch immer deutlich gefördert von Bund und Land, ungeachtet der zurückgefahrenen Einspeisevergütung bei Photovoltaikanlagen, sagt Hülser. „Wenn man dann noch die Einsparungen von bis zu 30 Prozent berücksichtigt, kann sich eine Solarthermie-Anlage rechnen.“

Die Düsseldorferin Anke Draut ist mit einer alternativen Heiztechnologie des Unternehmens Redwell auf der Messer vertreten. Dabei handelt es sich um Infrarot-Heizungen, die nicht die Luft im Raum erwärmen, sondern die Wände und die Gegenstände im Raum per Infrarottechnik. „Das sind deutlich bessere Wärmespeicher als die Luft“, sagt die Unternehmerin. Diese Heizungen können als Spiegel, weiße Fläche, Tafel oder Bild designt werden.

Ein anderer großer Themenkomplex ist die Elektromobilität. Mehrere Aussteller zeigen Elektrofahrzeuge vom Pkw über Elektroroller und eBikes. Besucher müssen für eine Probefahrt den Führerschein mitbringen.

www.smartenergy-messe.de