Die Kreismusikschule feiert 50. Geburtstag

Landrat Petrauschke und viele ehemalige Schüler kamen, um zu gratulieren.

Foto: L. Berns

Rhein-Kreis/Grevenbroich. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verpackte die Glückwünsche mit einem Kompliment: „Die Kreismusikschule ist 50 Jahre alt geworden — und 50 Jahre jung geblieben“, sagte er beim Jubiläumsfestakt im Erasmus-Gymnasium. Gastredner des Geburtstagesfestes war der aus Neuss stammende Bundesvorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen, Professor Ulrich Rademacher. Was er zufrieden zur Kenntnis nahm: „Ich höre, wie gut es ist, dass es diese Kreismusikschule gibt und dass es sie auch künftig geben muss.“

Musik spielt bei jedem Festakt eine Rolle. Dass Musik bei dem Jubiläum einer Musikschule von besonderer Bedeutung ist, versteht sich von selbst. Die Leiterin der Kreismusikschule, Ruth Braun-Sauerwein, und ihr Stellvertreter Ottmar Nagel waren sichtlich stolz auf die Big Band. Mit dabei: Ehemalige Schüler der Musikschule, die es als Musiker weit gebracht haben. „Die Big Band wurde vor rund 35 Jahren gegründet und ist eines der erfolgreichsten Aushängeschilder unserer Musikschule“, erklärte Ruth Braun-Sauerwein. Die Schule selber bringe seit dem 1. Februar 1966 musische Bildung in die Breite. Musik sei „ein elementares Stück unserer Kultur“. Petrauschke zitierte Richard Wagner mit folgenden Worten: „Musik ist die Sprache der Leidenschaft“.

Professor Ulrich Rademacher beschrieb die Spannungsfelder, innerhalb derer sich Musikschulen heute bewegten: „Es geht um die Pflege des Erbes und die Lust auf Zukunft, es geht auch um den Balanceakt zwischen Breiten- und Spitzenförderung.“ Musik trage dazu bei, die Welt zu verstehen — emotional und rational. Wichtig sei, auch wenig angefragte Instrumente wie Tuba, Harfe und Fagott nicht zu vernachlässigen. Rademacher stellte noch andere Forderungen in den — politischen — Raum; die Gelegenheit war günstig, schließlich waren etliche Bürgermeister und zahlreiche Kommunalpolitiker anwesend.

So wünschte sich der Festredner „gesicherte, angemessen ausgestattete Arbeitsverhältnisse“, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Bewerberzahlen an den Musikhochschulen „dramatisch zurückgehen“. Er sprach sich gegen Haushaltskürzungen in diesem Bereich aus und dagegen, dass vakante Stellen erstmal nicht wiederbesetzt werden. Was er sich von den Musikschullehrern wünscht: „Dass sie sich als Musikpädagogen verstehen und nicht als Künstler, die ein paar Stunden unterrichten.“ Elke Stirken sprach als Vorsitzende des Kreismusikschul-Fördervereins, der seit 1991 existiert. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, im Sinne der Kreismusikschule auf die Öffentlichkeit und die Politik einzuwirken. Darüber hinaus leiste er Unterstützung beim Kauf von Instrumenten, sorge für notwendige Reparaturen und akquiriere Spenden, sagte Elke Stirken. Der Förderverein hat derzeit rund 90 Mitglieder, weitere sind jederzeit willkommen.

Übrigens: Die Kreismusikschule hatte mit 283 Schülern begonnen, aktuell sind es 3450. Sie werden von 60 Lehrkräften unterrichtet.