Verbraucherzentrale eröffnet provisorische Beratungsstelle
Ab dem 1. April soll an der Oberstraße beraten werden. Allerdings nur mit eingeschränktem Angebot.
Neuss. Dorothea Khairat hat am Mittwoch ihre Aufgabe als Leiterin der Verbraucherzentrale in Dormagen abgegeben, weil sie die geplante Einrichtung in Neuss übernehmen soll. Das sah vor Kurzem noch so aus, als könnte die 54-Jährige dazwischen länger Urlaub machen, denn der Umbau des ins Auge gefassten Ladenlokals am Meererhof hat noch nicht einmal angefangen. Doch nun ist wieder Tempo in der Sache: An der Oberstraße wurde ein Büro gefunden, in dem die Einrichtung zumindest anfangen kann. Starttermin ist voraussichtlich der erste 1. April.
Matthias Welpmann, Umweltdezernent
„Wir hatten auf einen früheren Termin gedrängt“, erklärt Umweltdezernent Matthias Welpmann, der gestern mit Iris van Eik, Mitglied der Geschäftsführung der Verbraucherzentrale NRW, bei einem Behördentermin Details der provisorischen Lösung festzurrte. Aber die Standortsuche war alles andere als einfach. Und der Start wird es wohl auch nicht sein.
Dabei ist der selbst gestellte Anspruch hoch: „Wir wollen mit einem adäquaten Angebot an Öffnungszeiten starten“, sagt van Eik. Nur einen Tag in der Woche erreichbar zu sein, macht für sie wenig Sinn. Aber schon die Tatsache, dass der Verbraucherzentrale nur ein Raum zur Verfügung steht, schränkt die weiteren Möglichkeiten ein. Denn mehrere Beratungsgespräche gleichzeitig sind so ausgeschlossen.
So startet Dorothea Khairat zunächst einmal alleine, soll aber punktuell von einer Aushilfe unterstützt werden. Die gesamte Palette allgemeiner Verbraucherfragen werde Khairat abdecken können, sagt van Eik. „Sie ist auch in der Lage, Rechtsberatung und Rechtsvertretung zu leisten“, sagt die promovierte Ökotrophologin. Aber Themenfelder wie etwa die Energieberatung, die die Verbraucherzentrale meist mit Honorarkräften abdeckt, werden „unbeackert“ bleiben müssen.
Einziehen wird die Verbraucherzentrale in ein Büro im ersten Stock des Hauses Oberstraße 108, das bis vor kurzem vom Sozialamt genutzt wurde und das jetzt noch etwas länger von der Stadt angemietet wurde. Wie lange, das weiß Welpmann nicht zu sagen. Das Bauvorhaben am Meererhof sei nicht sehr komplex, sagt er, doch auf einen genaueren Eröffnungstermin will er sich erst frühestens Mitte des Jahres festlegen lassen.
Mit dem Umbau am Meererhof ist inzwischen der Neusser Architekt Richard Wichmann beauftragt. Er setzt dabei das Raumkonzept um, das die Verbraucherzentrale für Einrichtungen dieser Art vorsieht — mit Büros, mehreren Beratungsräumen und einem Multifunktionsraum, der auch mal kleinere Gruppen fasst. Den Umbau finanziert die Sparkasse als bisheriger Besitzer, die das Gebäude dann an die Stadt verkauft, die es wiederum an die Verbraucherzentrale vermietet. Der Kauf für rund 600 000 Euro war erst im Dezember vom Rat genehmigt worden, nachdem die Verbraucherzentrale ein Jahr lang vergeblich versucht hatte, geeignete Räume zu finden. Die Betriebskosten teilen sich Stadt und Land für zunächst fünf Jahre jeweils zur Hälfte.
Dorothea Khairat hat ihren „Betrieb“ schon aufgenommen. Bis Ende März ist sie in der Stadt unterwegs, um Kooperationspartner anzuwerben und sich bei allen Multiplikatoren bekannt zu machen, die mit Menschen in Kontakt sind, die Beratungsbedarf haben könnten.