Diskussion um Parken in der City

Mit der Anzahl der Plätze sind viele Dormagener zufrieden, allerdings seien die Gebühren zu hoch. Die CiDo hat Ideen.

Dormagen. Eigentlich wollte Michaela Jonas nur mal abfragen, was denn die Dormagener zum Thema Parken und zur Nutzung der „Kö“ durch Radfahren meinen. Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen (CiDo) erntete daraufhin auf den Facebook-Seiten der CiDo und unter „Dormagen passt auf“ eine Flut von Reaktionen — die sich schnell auch mit der Einkaufsstadt Dormagen befassten.

Michaela Jonas, CiDo-Vorsitzende

Viele Dormagen sind mit der Zahl der Parkplätze zufrieden, dort gibt es offenbar wenig Handlungsbedarf, geht es allerdings darum, dafür zu bezahlen, ist das Meinungsbild sehr unterschiedlich. Für Jonas sind die Aussagen ein Arbeitsauftrag: „Wir werden jetzt mit unseren Mitgliedern darüber sprechen und dann entsprechende Anträge bei der Stadt stellen.“ Ein mögliches Ziel: Das Parken in den Parkhäusern, für die die Stadt verantwortlich ist, in den ersten 90 Minuten kostenlos zu gestatten.

Denn für Frank Sablotny beispielsweise sind die Parkgebühren „völlig überzogen“. Artur Lison ist überzeugt: „Die Parkgebühren killen die kleine Innenstadt.“ Dagegen wendet Robert Hildebrand ein: „Es gibt satt und genug kostenfreie Parkplätze in Dormagen, auf dem Schützenplatz und auf den Großparkplätzen ,Unter den Hecken‘, zudem noch viele Parkplätze in den Straßen drum herum mit Parkscheibe.

Was will man noch mehr?“ Silke Klabunde weist in ihrem Facebook-Post auf einen weiteren Aspekt: „Als Mieter einer Wohnung in der City hat man ein Riesenproblem. Auch wenn man sich ein Stellplatz mietet, bleibt die Frage offen, wo denn der Besuch parken soll, ohne jedes mal in die Tasche greifen zu müssen?“

Für den neuen Leiter des Stadtmarketings, Thomas Schmitt ist diese Diskussion, die er verfolgt hat, so spannend und wichtig, dass er es „mit den entsprechenden Akteuren und Stellen besprechen“ wird. „Parkmöglichkeiten und die Gebühren sind ein wichtiges Thema für die Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt.“

Dort könnte es auch um ein weiteres Thema gehen, dass emotionalisiert: Vertragen sich sich Fußgänger und Fahrradfahrer auf der Kölner Straße? Antwort: nein! Die große Mehrheit spricht sich auf Nachfrage von Jonas dagegen aus, die Einkaufsstraße für Radfahrer zu öffnen. Helga Brehm postet bei Facebook: „Das Radfahrverbot soll unbedingt bleiben und das Ordnungsamt scharf kontrollieren.“ Robert Hildebrand bezeichnet die Fußgängerzone als „Lebensraum, in dem sich Fußgänger uneingeschränkt bewegen können“.

Beate Engel brachte einen Vorschlag ein, den CiDo-Chefin Michaela Jonas weiter verfolgen will: Das Verbot soll in einer „Kernzone“ bleiben, aber auf der nördlichen und südlichen Kö gelockert werden, so dass man näher an die Geschäfte radeln und den Drahtesel abstellen kann. „Eine gute Idee“,so Jonas, „heißt aber auch, dass es mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder dort benötigen“. Foto: dpa