DLRG warnt vor den Gefahren beim Baden
Beim jährlichen Ortsgruppentag war die gestiegene Zahl von Toten durch Ertrinken eines der Themen, die besprochen wurden.
Dormagen. Auch wenn es in Dormagen im vergangenen Jahr keinen tödlichen Badeunfall gab, wird die Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nicht müde, immer wieder auch medial auf die Gefahren des Badens in unbewachten Seen und Flüssen aufmerksam zu machen. Ortsgruppenleiter Carsten Gösch saß schon als Mahner bei „Stern TV“, erst vor kurzem begleiteten die Dormagener Rettungsschwimmer einen jungen Sportler, der im Auftrag eines Fernsehsenders die Kraft der Strömung selbst auf einen gestählten Körper demonstrierte. „Die Zahl der Ertrinkungstoten ist im vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen. Bundesweit waren es 488 Fälle, davon 70 in NRW“, macht DLRG-Sprecher Jörg Dittmar die drastische Zunahme deutlich. Besonders die hohe Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge — 27 Geflüchtete kamen 2015 in deutschen Gewässern zu Tode — bereite der DLRG erhebliche Sorgen.
Diese Statistik war nur ein Thema auf der jährlichen Ortsgruppentagung der DLRG Dormagen im Feuerwehrgerätehaus in Zons. Insgesamt zogen die Lebensretter eine positive Bilanz des Jahres 2015, in dem sich durch die Schließung des Hallenbades an der Robert-Koch-Straße vieles für sie verändert hat. „Wir haben unsere Schulungsräume und unseren Trainingsstützpunkt verloren, konnten diesen Verlust aber durch gute Zusammenarbeit mit der SVGD und der Stadt auffangen“, resümierte Gösch. Die Trainingszeiten am Donnerstag wurden beibehalten, das Training findet nun im Nievenheimer Bad statt. Am Straberg-Nievenheimer See unterstützt die DLRG die Wasserrettung.
Ein vorläufiges Büro stellt die Stadt den Lebensrettern in der Kulle zur Verfügung. Schon lange ist der Verein auf der Suche nach eigenen Räumlichkeiten, nun scheint eine Lösung in Sicht. „Wir sind in Gesprächen mit der Stadt, etwas eigenes zu errichten“, so DLRG-Sprecher Jörg Dittmar.
Zum Jahreswechsel vermeldete die Ortsgruppe mit 614 Mitgliedern einen Mitgliederschwund. Dittmar: „Wir waren schon einmal 700.“ Kein Grund zur Sorge für die wirtschaftlich solide aufgestellte Gemeinschaft, die mit Freude auf die Eröffnung des neuen Dormagener Hallenbades 2017 wartet. Dann kann auch wieder die Ausbildung zum Rettungsschwimmer angeboten werden, die gegenwärtig ruht, weil in Nievenheim kein Drei-Meter-Sprungturm zur Verfügung steht.
Mit 30 Männern und Frauen hat die Dormagener DLRG im Jahr 2015 insgesamt 5000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet und exakt 100 Schwimmabzeichen abgenommen. Sechs Mal wurde die DLRG zu Rettungseinsätzen alarmiert. Die Ausbildung zum sicheren Schwimmer ist und bleibt das Kerngeschäft des strukturell jungen — über 200 der Mitglieder sind zwischen sieben und 14 Jahre alt — Vereins, der auch eine Anzahl Mitglieder für ihre langjährige Treue ehrte. Vier Mitglieder gehören der DLRG bereits seit 50 Jahren an. Das Ehrenzeichen in Silber bekam Joachim Gösch für sein jahrzehntelanges Engagement für den Verein.