<strong>Dormagen. Es ging um Medikamente und Stents, um das Akute coronare Syndrom ACS und integrierte Versorgung, Blutgerinnsel und Sterblichkeitsrate: Dicht gespickt mit Informationen waren vier Vorträge, die Besucher des Herzseminars in der Kulturhalle von Dr. Gerhard Wilke-Heeren (Kreiskrankenhaus Dormagen), Dr. Carsten Stoepel (Lukaskrankenhaus Neuss), Dr. Raimund Müller, Sprecher der niedergelassenen Kardiologen, Neuss, und Marion Schröder, AOK-Regionaldirektion Neuss, hörten. Die Einführung gab Prof. Michael Haude (Lukaskrankenhaus), moderiert wurde von Ulla Dahmen (WZ). Zahlreiche Nachfragen belegten: Beim Thema Herzinfarkt gibt es nach wie vor ein großes Informationsbedürfnis. Dem will die Herzstiftung mit Veranstaltungen wie dieser entgegenwirken. So berichtet Dr.Gerhard Wilke-Heeren, Kardiologe und Oberarzt am Kreiskrankenhaus Dormagen, über Entstehung, Symptome und Risiken des Herzinfarktes. Er stellte klar: Der Herzinfarkt, eng verbunden mit der Arteriosklerose, basiert auf einem chronisch entzündlichen Prozess, der Jahre andauern kann. Die Ursache dafür ist vielfach unklar, die Risikofaktoren sind es nicht. Wilke-Heeren zählte die bekannten Punkte vom Rauchen über falsche Ernährung und zu wenig Bewegung auf, belegte dies mit klaren Statistiken. Doch ein Herzinfarkt kann jeden treffen, auch wenn beim übergewichtigen Raucher und Vieltrinker, der dazu noch an Diabetes leidet, das Risiko um ein Vielfaches höher ist. Dann heißt es, so mahnte Wilke-Heeren wie seine Kollegen geradezu, auf die Warnsignale des Körpers zu achten. Schmerzen in der Brust, ein Ziehen bis in den Arm, ein Gefühl der Enge: Das können Hinweise sei. Wer am frühen Morgen von anhaltendem Schmerz geweckt wird, muss das als Alarm werten.

Scheu, die 112 zu wählen, wäre falsche Scham: Das war an diesem Abend in der Kulturhalle immer wieder der Aufruf der Ärzte. Jede Minute zählt, es droht der Kreislaufstillstand ebenso wie irreparabel Schädigung des Herzmuskelgewebes.

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