Dormagen: Kinderparlament fordert mehr Zebrastreifen und mehr Schülerlotsen

In Sachen Verkehr haben die Vertreter des Kinderparlaments allerlei zu bemängeln – allerdings wird sich nur wenig ändern.

Dormagen. Eines kann man Dormagener Kindern wahrlich nicht vorwerfen: mangelndes Engagement. Bewaffnet mit Mängellisten und Notizzetteln konfrontierten sie in der Sitzung des Kinderparlaments die Verantwortlichen mit ihren Beobachtungen zum Thema Verkehr. Doch egal, ob es um den Ruf nach einem Zebrastreifen an der Stürzelberger Straße ging, um zu schnelle Autofahrer auf der Josef-Schwarz-Straße oder um fehlende Schülerlotsen an allen Dormagener Grundschulen - in fast allen Fällen liefen die Forderungen der Kinder ins Leere. So erklärte Polizist Kurt Koenemann unter anderem, dass die Kapazitäten der Verkehrsüberwachung nahezu erschöpft seien - die von den Kindern geforderten Radarmessungen an der Josef-Schwarz-Straße in Gohr sind damit quasi vom Tisch.

Auch dem Wunsch nach Zebrastreifen, etwa an der Deichstraße oder der Stürzelberger Straße, musste Koenemann eine Absage erteilen. Es handelt sich um Tempo-30-Zonen, "und die gesetzlichen Vorschriften besagen, dass in einer verkehrsberuhigten Zone kein Zebrastreifen eingerichtet werden darf. Die Fahrzeuge fahren ja schon langsam."

Die zahlreichen Meldungen zu diesem Thema machten allerdings deutlich, dass dies die Wahrnehmung der Kinder eine andere ist. Einen Hoffnungsschimmer gibt es im Hinblick auf die fehlenden Schülerlotsen. Weil ältere Schüler diese Aufgabe nur ungern freiwillig übernehmen, regte Christiana Kemmerling, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses und Leiterin der Sitzung, an, das Thema anders anzugehen: "Wir sollten den Schülerlotsendienst einmal den Ehrenamtler vorschlagen. Sicher finden wir engagierte Mütter oder Rentner, die das gerne machen würden."

Ein anderes Thema, das den Kinder auf den Nägeln brannte, sind die Spiel- und Bolzplätze. "Jugendliche treten oft gegen die Tore und werfen Glasflaschen in die Gegend", beobachtete Moritz Arndt aus Gohr. Auch der Zustand einiger Schulhöfe, Klettergerüste und Schulgebäude wurde von den Kindern kritisiert. Katharina Macho von der Henri-Dunant-Schule berichtete von zugigen Fenstern und einer undichten Decke, durch die es ins Klassenzimmer regne. "Die Zuständigkeit liegt in diesen Fällen bei den Schulen", erläuterte der Stadtjugendbeauftragte Klaus Güdelhöfer. Eine weitere - zumindest aus Kindersicht - unbefriedigende Antwort. SB/aw