Dormagen reist mit neuen Impulsen zum Kellerduell

Handball-Zweitligist spielt heute beim Tabellenvorletzten HF Springe. Erik Wudtke unterstützt seit dieser Woche das Trainerteam.

Foto: Heinz Zaunbrecher

Dormagen. Vielleicht ist die heutige Partie schon ein Vorgeschmack darauf, was die Handballer des TSV Bayer Dormagen in der kommenden Spielzeit erwartet: Die Halle im Schulzentrum Springe, in der um 18 Uhr das Kellerduell der Zweiten Liga zwischen dem Vorletzten und dem Tabellenletzten angepfiffen wird, bietet gerade mal 500 Zuschauern Platz. Die gastgebenden Handballfreunde (HF) haben in ihren bisherigen 13 Heimspielen (inklusive derer in der Rattenfängerhalle im benachbarten Hameln) im Schnitt 567 Besucher pro Partie angelockt.

Björn Barthel, TSV-Geschäftsführer

Das sind Zahlen wie in der Dritten Liga. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die Dormagener in der kommenden Saison in dieser Spielklasse auflaufen müssen, könnte heute Abend (18 Uhr) größer werden — dann nämlich, wenn sie mit leeren Händen aus Springe zurückkehren. Dann würde der Rückstand zum Vorletzten bereits drei Punkte betragen — von dem zum rettenden Ufer ganz zu schweigen. Von der „letzten Chance“ möchte Jörg Bohrmann trotzdem nicht sprechen mit Blick auf den heutigen Abend. „Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern nur auf das nächste Spiel“, sagt der Dormagener Trainer. Um die Partien erfolgreicher zu gestalten als die jüngsten vier, aus denen seine Schützlinge keinen Punkt holten, habe man unter der Woche „ein paar Stellschrauben“ verändert.

Dabei hat Erik Wudtke geholfen. „Wir haben uns ausgetauscht und gemeinsam mit der Mannschaft ein paar Dinge erarbeitet“ — mehr möchte Bohrmann über die neue Zusammenarbeit mit dem bisherigen Jugendkoordinator und Co-Trainer der Junioren-Nationalmannschaft nicht sagen. Nur so viel: „Es war gut, dass Erik in dieser Woche da war“ — schließlich fiel Co-Trainer Tobias Plaz grippekrank aus.

Unter der Woche hatte Geschäftsführer Björn Barthel klargestellt, dass „wir weiter auf Jörg Bohrmann als Trainer vertrauen. Wir glauben fest daran, dass er uns zum Klassenerhalt führt.“ Allerdings wurde das Trainerteam um Erik Wudtke erweitert.

„Erik soll Jörg beim Training, aber auch beim Umsetzen taktischer Dinge unterstützen und der Mannschaft neue Impulse geben“, umriss Barthel das Aufgabenfeld des Neuen. Wudtke wird bei den Spielen jedoch nicht auf der Bank sitzen. Er reist auch nicht mit nach Springe — die von ihm betreute C-Jugend steht heute Abend im zweiten Endspiel um die Mittelrhein-Meisterschaft.

„Ausgetauscht haben Jörg und ich uns sowieso schon“, sagt Wudtke, „aber nur, wenn Jörg Fragen hatte. Jetzt bekommt das Ganze einen offiziellen Charakter.“

Die Gastgeber messen der heutigen Partie indes eine große Bedeutung bei. „Das wird das wichtigste Spiel der Saison. Ich hoffe, dass unsere Fans die Mannschaft wieder lautstark nach vorne treiben“, sagt HF-Manager Dennis Melching. Und denkt gleich über den Abpfiff hinaus: „Im Falle eines Erfolges können wir den Rückenwind in die nächsten Spiele tragen.“ Der Trend spricht eindeutig für die Handballfreunde: 7:3 Punkte holte Springe aus den letzten fünf Spielen, hat in diesem Jahr noch nicht verloren und schlug in der Vorwoche den SV Henstedt-Ulzburg auswärts mit 28:16. Nicht dabei sein wird Maximilian Kolditz — der bisher erfolgreiche Springer Torschütze hat einen Sehnenanriss im Fuß.