Museum: Auch CDU will eine Podiumsdiskussion
Die Fraktion wirft Bürgermeister Reiner Breuer vor, den Anbau abzulehnen.
Neuss. Bürgermeister Reiner Breuer dürfe eine öffentliche Podiumsdiskussion über die Annahme einer als Schenkung angebotene Jugendstilsammlung sowie den damit verbundenen Museumsanbau nicht torpedieren. Im Gegenteil. Nach Ansicht der CDU-Fraktionsvorsitzenden Helga Koenemann wäre es angesichts der lebhaften Diskussion dieses Themas in der Bürgerschaft sogar seine ausdrückliche Pflicht, einem solchen Wunsch und Vorschlag zu folgen. „Breuers Hinweis auf einen fehlenden Antrag in dieser Sache kann man nur als hilflose Flucht in Formalitäten verstehen“, sagt Koenemann, die noch hinterher schickt: „Transparenz und Bürgerbeteiligung gehen anders, Herr Breuer!“
Doch die Kritik der CDU geht noch weiter. Es sei „unglaublich und gegen alle demokratischen Spielregeln, dass die Stadt — oder der Bürgermeister — die Teilnahme des mit dem Museumsanbau beauftragten Architekten an dieser Veranstaltung verhindern will“, kritisiert die Stadtverordnete Stephanie Wellens. Breuer hatte dies in dieser Woche damit begründet, dass die Stadt Auftraggeber sei und zunächst sie gefragt werden müsse — und die Teilnahme des Planungsdezernenten Christoph Hölters an einer etwaigen Podiumsdiskussion in Aussicht gestellt. Wellens allerdings sieht sich in dem Verdacht bestärkt, den sie schon im Hauptausschuss geäußert hatte: Breuer und Teile der Verwaltung seien „eher gegen den vom Kulturausschuss einstimmig beschlossenen Museumsanbau“.
Denn normale Planungsschritte würden als angeblich unüberwindliche Hindernisse dargestellt, sagen Wellens und Koenemann, die auch das Kostenargument nicht schreckt. Dass Beispiel Romaneum zeige, dass bei einer effektiven Zusammenarbeit aller die Einhaltung von Kostenobergrenzen auch bei großen Bauprojekten möglich ist. Red