Dormagen: Tausende Besucher in Knechtsteden
Die 39. Auflage des Oktoberfests war ein voller Erfolg.
Dormagen. Es war nicht allein das strahlende Wetter, das zahllose Auto- und Fahrradfahrer am Sonntag zu einer Tour nach Knechtsteden nutzten. Vielmehr lag es wohl an der Vielfalt, mit der das 39. Oktoberfest auch dieses Jahr wieder tausende Menschen anlockte.
Von Mettmann, Aachen oder Köln - lange Anfahrten wurden gerne in Kauf genommen. Ob am Stand mit kunstvollen Handarbeiten der katholischen Frauengemeinschaft, auf dem Büchermarkt, der Briefmarkenoase oder den vielen Ständen für das leibliche Wohl - an kauflustigen Besuchern mangelte es nicht.
Als Pater Hermann Josef Reetz zum Mikrofon griff, galt der Großteil der Aufmerksamkeit jedoch dem Festplatz. Als Auktionator eröffnete er am frühen Nachmittag die Bild-Versteigerung der Künstlerin Monika Landt. Es war eines ihrer 19 Bilder gotischer und romanischer Kirchen-, die im Atelier der "Galeriewerkstatt" ausgestellt sind.
Ihr Werk, das die Ostansicht der Knechtstedener Basilika zeigt, fiel neben der Verlaufstechnik vor allem durch die gold-gelben und blauen Farben als Symbol der Unvergänglichkeit auf. Mit der Versteigerung verfolgte die Kunstgeschichtlerin ein klares Ziel: die Sanierung des beschädigten Südportals der Basilika zu unterstützen.
Nach einem Erstgebot von 250 Euro versuchten sich die Interessenten hartnäckig zu überbieten. Innerhalb von zwanzig Minuten war der glückliche Besitzer gefunden: Die Volks- und Raiffeisenbank (VRB) Dormagen. Zufrieden überreichte der Pater das Kunstobjekt Willi Bednarczyk am Ende für sage und schreibe 1400Euro.
Der Stellvertreter des Fördervereins für das Missionshaus in Knechtsteden, der das Werk im Auftrag der VRB ersteigert hatte, freute sich über den Zuschlag: "Die Basilika ist ein imposantes Bauwerk, das man unbedingt unterstützen muss". Auch die Malerin selbst war positiv überrascht. "Kirchen sind meine Vorliebe. Mit einer so hohen Summe habe ich nicht gerechnet. Zum Glück hat das Wetter mitgespielt, sodass viele Leute gekommen sind."
Mit dem Erlös kann die Künstlerin die Restaurierung des Kirchenportals im Rahmen des "Nagel-Paten"-Projektes einen großen Schritt vorantreiben. Mit dieser ungewöhnlichen Partnerschaftsaktion sammelt der Förderverein seit Beginn des Jahres Spenden. Für einen Betrag von mindestens fünf Euro können Interessierte noch bis Ende des Jahres einen Nagel kaufen, um ihn in ein maßstabgetreues Modell der Kirchentür einzuschlagen.
Viele Besucher nutzten auch am Montag die Möglichkeit, zum Hammer zu greifen. "Wenn ich mit zwei Nägeln die Restaurierung ankurbeln kann, dann mache ich das gerne.", so ein Pensionär aus Krefeld, der das Oktoberfest am Sonntag zum ersten, aber "sicher nicht zum letzten Mal" besuchte.