Dormagen: Tierische Rasenpflege - Fressen statt mähen

Rund um die Stadtmauer halten ab sofort wieder Schafe das Grün kurz. Vor allem Spaziergänger freuen sich über die Tiere.

Dormagen. Mit lautem Blöken springen die Schafe von Peter Norff aus dem Anhänger auf die Wiese. Ein kurzes Schnuppern und schon legen die Tiere mit ihrer Arbeit los. Bis Oktober werden sie damit beschäftigt sein, das Gras in den Gräben rund um die Zonser Stadtmauer kurz zu halten.

Im vergangenen Jahr ersetzten die Schafe erstmals die Maschinen der Technischen Betriebe Dormagen. Weil alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden waren, dürfen die Schafe in diesem Jahr wieder ran.

"Ganz neu ist die Idee mit der Beweidung durch Schafe natürlich nicht. Früher wurden hier immer Schafe und Ziegen gehalten", sagt Norff.

Nicht nur er als Schäfer profitiert von der Aktion. Die Tiere sind kostengünstiger als der Maschineneinsatz, die seltenen Pflanzenarten an der Stadtmauer werden geschützt, und viele Spaziergänger freuen sich über die Tiere am Wegesrand. Vor allem die Lämmer sorgen bei Groß und Klein für Aufsehen.

Ein Lamm, das von Schäfer Giamaria Mossa mit der Flasche aufgezogen wurde, ist besonders zutraulich und fordert blökend ein paar Streicheleinheiten. "Der muss erst noch begreifen, dass er ein Schaf ist", sagt Norff lachend über das zutrauliche Lamm.

Geschützt durch einen Elektrozaun, der Schafe und Menschen, aber auch Hunde auf Abstand halten soll, arbeiten sich die Tiere in zwei kleinen Gruppen auf der rund 18000 Quadratmeter großen Fläche vor.

"Die helleren Schafe sind Moorschnucken, die bräunlichen heißen Coburger", erklärt Norff. Beide Arten sind sehr robust und genügsam. Und das was die Schafe stehen lassen, fressen die Ziegen, die später kommen werden. "Die erledigen dann den Rest", sagt Norff.