Dormagener feiern ausgiebig den 40. Geburtstag ihrer Stadt
Michaelismarkt, Stadtgeburtstag und verkaufsoffener Sonntag lockten viele Besucher an.
Dormagen. Es kommt nicht alle Tage vor, dass die Stadt ihren Bürgern Einblick in ihr prominentestes Buch gewährt. Doch zur Feier des 40. Geburtstages holte die Dormagener Verwaltung aus dem Archiv ihr Goldenes Buch hervor, das sonst nur berühmte Persönlichkeiten in die Hände bekommen. Ausgestellt im Rathaus konnten sich Interessierte anschauen, wie der amtierende Bundespräsident Joachim Gauck unterschreibt oder der weltberühmte russische Clown Oleg Popow. Sogar der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow hatte sich 1992 bei seinem Besuch in Dormagen in das Goldene Buch eingetragen.
Wer wollte, konnte auch einen Blick in das Büro des Bürgermeisters Erik Lierenfeld werfen, sogar auf seinem Amtssessel Probe sitzen. Besonders Ambitionierten erteilte der Verwaltungschef allerdings eine Absage. „Wem der Platz gefällt, den muss ich leider enttäuschen: Die nächsten Wahlen finden erst 2020 statt“, scherzte er.
Dicht an dicht drängten sich unterdessen die Besucher des Stadtfestes durch die Veranstaltungsmeile auf der Kölner Straße. Etwa 80 Verkaufs- und Informationsstände ergänzten das Angebot der Geschäfte, die am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet hatten. „Dies ist der dritte verkaufsoffene Sonntag des Jahres, und es ist sicherlich der bestbesuchte“, sagte Guido Schenk von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), die den Michaelismarkt mit der City-Offensive Dormagen (CiDo) und der Stadtverwaltung organisiert hatte.
Musikalisch ging es auf der Bühne vor dem Rathaus zur Sache, unter anderem mit der Band „De Fetzer“, die sich ebenfalls vor 40 Jahren in Nievenheim/Straberg gegründet hatte, wie der Moderator, Stadtsprecher Harald Schlimgen, verriet.
Melodisch ging es auch hoch über der Bühne zu: Jeweils zur vollen Stunde ließ das Glockenspiel eines der meistgewünschten Lieder erklingen, die die Bürger im Vorfeld hatten auswählen können (siehe Kasten). Den Siegertitel, die Fußballhymne „You’ll Never Walk Alone“ , läuteten die zwölf Glocken im Rathausturm um 19 Uhr. Dabei schien es am Freitag noch, als müsse das Wunschkonzert ausfallen: Das Modul, auf dem eine niederländische Firma die zehn Siegertitel für das computergesteuerte Glockenspiel programmiert hatte, war nicht rechtzeitig geliefert worden. „Daraufhin setzte sich unser Techniker Alexander Grips ins Auto nach Holland, um das Modul zu holen“, erzählte Schlimgen.