Ehrenbürger Hermann Wilhelm Thywissen: Ein Mann der Neusser Geschichte
Hermann Wilhelm Thywissen wurde gestern 90 Jahre alt. Fast 200 Gratulanten feierten mit ihm.
Neuss. Geschäftiges Kommen und Gehen im Hause Thywissen an der Thywissenstraße: Zahlreiche Gratulanten besuchten Hermann Wilhelm Thywissen, der gestern seinen 90. Geburtstag feierte. Das Geschenk der Stadt begleitete die mehrstündige Tour der Familie, Freunde, Bekannten, politischen Weggefährten, Schützenmbrüder - zu Ehren des hochbetagten Jubilars aus der bedeutenden Unternehmerfamilie spielten die Musiker der Kapelle Frohsinn Norf.
Benannt ist die Straße nach dem zweiten Ehrenbürger der Stadt Neuss. Wilhelm Thywissen, Großvater des späteren Oberbürgermeisters, wurde für sein jahrzehntelanges ehrenamtlichen Engagement in wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belangen geehrt. Schon dessen Vater Caspar hatte sich als Stadtverordneter und ehrenamtlicher Beigeordneter für die Heimatstadt einsetzt.
Vor zwölf Jahren zeichnete der Stadtrat auch den Enkel des Ehrenbürgers Wilhelm Thywissen mit dieser höchsten Würde der Kommune aus: Hermann Wilhelm Thywissen ist einziger lebender Ehrenbürger der Stadt.
Nach dem Besuch der Münsterschule und des Quirinus-Gymnasiums, nach Jurastudium, Referendariat und Soldatenzeit trat der Jurist in die elterliche Ölfabrik C. Thywissen ein und wurde 1953 persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer.
1945 zählte der engagierte Neusser zu den Mitbegründern der CDU in der Stadt. 1961 zog er als Stadtverordnbeter in den Rat der Stadt ein, 1982 wurde er in der Übergangszeit der Kreisbildung Oberbürgermeister der Stadt Neuss, dann als Mann an der Stadtspitze 1984 Neusser Bürgermeister.
Eng verbunden war der Jubilar über Jahrzehnte mit dem Schützenwesen; 1954/55 stand er als Schützenkönig an der Spitze. 33 Jahre führte er als Präsident den Neusser Bürger-Schützenverein, anschließend wurde er 1994 dessen Ehrenpräsident. Seit 1979 ist er zudem Präsident der Bürgergesellschaft zu Neuss.
Den Ansturm der etwa 200 Gratulanten verkraftete der 90-Jährige mit Hilfe seiner Frau Ilga und der großen Familie gut.