Elephants präsentieren sich im Spitzenspiel in meisterlicher Form
Das Team gewinnt in der Basketball-Regionalliga gegen BG Hagen vor 600 Zuschauern mit 83:74 und untermauert seine Titel-Ansprüche.
Grevenbroich. Das Lob kam aus berufenem Munde. Der in der Bundesliga schon für die Gladiators Trier und international für Angola tätige Jone Pedro Lopes (26) stellte Trainer Hartmut Oehmen und den NEW Elephants nach dem 83:74 (33:34)-Erfolg im Spitzenspiel der Basketball-Regionalliga West gegen die BG Hagen ein erstklassiges Zeugnis aus. „Ihr habt auf alles, was der Gegner versucht hat, eine Antwort gefunden. Ihr wart optimal vorbereitet. Das war stark.“
Der 2,08 Meter große Profi nutzte seinen Aufenthalt in Deutschland, um seine für Grevenbroich spielenden Kumpels Raed Mostafa und Femi Oladipo anzufeuern. Seine Anwesenheit beflügelte vor allem Mostafa. Der elegante Basketballer machte sein bestes Saisonspiel für die Elephants, die nach der Pause wie ein Meister auftraten. Das sah auch Oehmen, dem Kritiker gerne einen Hang zur Show unterstellen, mit Genugtuung. „Unser Gameplan ist voll aufgegangen.“
So ganz aus seiner Haut konnte er aber doch nicht: Kurz vor Spielbeginn postete der 51-Jährige ein Foto des Spielberichtsbogens, der für Hagen sechs statt fünf Akteure in der Startformation aufwies. Sein Kommentar: „Die Gäste aus Hagen wollen es wissen.“ Zusätzlich hatte er in der internen Facebook-Gruppe der Elephants jedem Besucher die Rückerstattung des Eintrittsgeldes versprochen, „falls er nicht zufrieden ist“.
Die Gastgeber starteten furios in das Topspiel. Jasper Chiwuzie (acht Punkte) und ein Drei-Punkt-Spiel des ehemaligen Ulmers Femi Oladipo, den die Elephants zu Saisonbeginn schon einmal für zwei Partien eingesetzt hatten, sorgten bis zur fünften Minute für eine 11:2-Führung. Überhaupt war die erste Hälfte bestimmt von Läufen: Hagen hatte Serien von 20:4 und 9:0, die Elephants zogen mit 13:0-Punkten zwischen der elften und 16. Minute von 15:22 auf 28:22 davon.
Dass sich die Hausherren im dritten Viertel nach einem 15:0-Lauf vorentscheidend auf 53:39 absetzen konnten, lag vorrangig an einer starken Leistung in der Defensive. „Wir haben sehr aggressiv verteidigt“, sagte Oehmen. Was die Elephants in dieser Saison so unberechenbar macht, ist die Vielzahl von Akteuren, die ein Spiel bestimmen und entscheiden können. Am Samstag war das neben Raed Mostafa (13 Punkte) Bastian Becker, der mit einer starken Trefferquote alle seine neun Punkte nach der Pause erzielte und mit Mostafa, Sharif Watson und Olapido den Hagener Topscorer Domonique Crawford trotz seiner am Ende 22 Punkte so entnervte, dass der US-Amerikaner in der Schlussphase kein Faktor mehr war.
Verlassen konnte sich das Team auch auf Lukas Kazlauskas. Der Litauer stand nicht in der Anfangsformation, war aber mit 14 Punkten und blitzgescheiten Anspielen zur Stelle, als er gebraucht wurde. Chef auf dem Feld war wieder Farid Sadek, der trotz eines Muskelfaserrisses in der Wade mehr als 32 Minuten spielte.