Eltern und Schülern „stinken“ die Schultoiletten

Die Politik hat sich bereits mit dem Zustand der Sanitäranlagen befasst.

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Kaarst. Es ist ein Thema, das vielen Eltern und Schülern stinkt — und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Immer mal wieder ist der Zustand von Schultoiletten Thema in Verwaltung und Politik. Im Zuge des Ausbaus der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Kaarst wird dieses Problem jetzt wieder aktuell. Eltern der Katholischen Grundschule (KGS) in Kaarst berichteten vor kurzem im Stadtrat und im Schulausschuss, dass die Toilettensituation der OGS an der Alten Heerstraße dringend verbessert werden muss.

Kinder, heißt es, hielten zum Teil lieber bis zum Ende der Betreuungszeit ein und liefen dann nach Hause, weil sie nicht auf die Toiletten der OGS gehen wollten. Der Hygienezustand der stillen Örtchen sei bedenklich und abgesehen davon gebe es zu wenige. Die Politik hat sich des Themas bereits angenommen.

Ein Antrag des Fünferbündnisses (SPD, Grüne, FDP, Zentrum, UWG) zur Verbesserung der Toilettensituation — bezogen auf Sauberkeit und Anzahl der Toiletten — an der Offenen Ganztagsgrundschule der KGS wurde sowohl vom Schul-, als auch vom Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss gutgeheißen. Dabei sollen von der Verwaltung jetzt insbesondere verbesserte Reinigungsintervalle der vorhandenen Toiletten sowie eine zusätzliche Toiletteneinheit im Zusammenhang mit der Aufstellung der neuen OGS-Module geprüft werden.

Derzeit, sagt Schuldezernent Sebastian Semmler, würden die Toiletten der OGS an der Katholischen Grundschule einmal täglich von einem beauftragten Unternehmen gereinigt. „Wir werden die Toiletten-Situation jetzt an allen OGS-Standorten unter die Lupe nehmen. Was zusätzliche Toilettenmodule betrifft, muss aber zunächst geschaut werden, was es kostet, sie an das Kanalnetz anzuschließen, denn dafür sind Tiefbauarbeiten nötig.“ Abgesehen davon, sagt Semmler, gebe es an einigen Standorten auch bauliche Lösungen.

Zur Erklärung: Im April hat der Stadtrat beschlossen, an mehreren Grundschulstandorten — teils in Modulbauweise — zusätzliche Raumkapazitäten zu schaffen. Damit können in Kaarst zu Beginn des kommenden Schuljahrs alle OGS-Wünsche erfüllt werden. Für die Stadt bedeutet das zusätzliche finanzielle Belastungen im hohen sechsstelligen Bereich.

„Die jetzt getroffenen Entscheidungen können nur ein erster Schritt sein“, sagt auch der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Sven Ladeck. „Wir wissen, dass es weiteren Optimierungsbedarf im Bereich der OGS gibt und werden diesen zügig angehen.“ Dabei müsse allen Beteiligten klar sein, dass nicht alle Dinge gleichzeitig realisiert werden könnten und man Prioritäten setzen müsse. „Das darf jedoch nicht dazu führen, dass dringende Punkte auf die lange Bank geschoben werden.“