Erneut Verwirrung wegen Temposchildern an Bahnstraße
50 oder 30? Wer versteht diesen undurchdringbaren Schilderwald?
Grevenbroich. Die Schilderposse in der Bahnstraße geht weiter. Zuerst werden auf Drängen der Anwohner Tempo-30-Schilder aufgehängt, um Raser zu stoppen. Doch die Schilder sind keine Schilder, sondern nur kaum sichtbare Schildchen. Das „kleine“ Ärgernis ist nun zwar beseitigt, und ausreichend große und gut sichtbare Schilder sind aufgehängt worden: Wäre da nicht der „Schilderwald“, auf den Bahnstraßenanwohner Udo Conrads gestern hinwies:
Udo Conrads, Anwohner
Zwei Tempo-50-Schilder seien offensichtlich vergessen worden in Höhe des Hauses Bahnstraße 15 in beide Richtungen. Die Folge: „Die Leute rasen weiterhin durch die Bahnstraße, was man ihnen ja auch nicht verdenken kann, bei der Verwirrung durch die unterschiedlichen Schilder“, sagt Conrads.
Er habe übrigens bei der Verkehrslenkung der Stadt Grevenbroich bereits auf den Irrtum hinweisen wollen, aber niemanden erreicht. „Das Büro war nicht besetzt“, beklagt der Bürger. Nun beobachte er täglich von seiner Wohnung an der Bahnstraße 10 aus, was sich schräg gegenüber „im Schilderwald“ so tue: „Die Autofahrer sehen die Tempo-50-Schilder und geben vor der Ampel noch mal richtig Gas. Es wird weiter durch die Bahnstraße gerast,“ beobachtet er.
Ende Dezember berichtete unsere Redaktion über die Mini-Tempo-30-Schilder, mit denen nach Anwohnerbeschwerden über Raser auf der Bahnstraße seitens der Stadtverwaltung reagiert worden war. Zwischen Ostwall und dem Kreisel am Platz der Deutschen Einheit gilt jetzt Tempo 30, mittlerweile auch mit größeren Schildern, allerdings auch missverständlich parallel dazu Tempo 50. Bahnstraßen-Anwohner hatten die Geschwindigkeitsbeschränkung gefordert, weil sie nachts sogar Autorennen auf dem schnurgeraden Abschnitt vor ihren Häusern und Wohnungen beobachtet hatten. Im Raume steht außerdem die weitere Diskussion über die im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für die Bahnstraße vorgesehene Einbahnstraßenregelung für die Bahnstraße. Geschäftsleute von dort haben sich bereits dagegen gewehrt, weil sie sich dann abgeschnitten fühlen das Ausbleiben von Kunden befürchten.