Exotik bei „Büttgen kulinarisch“
Die Besucher des Festes der IG Büttgen konnten aus einem reichhaltigen internationalen Angebot wählen.
Büttgen. Anderswo heißen solche Veranstaltungen „Street Food Festival“, in Büttgen bleibt man dem vor sieben Jahren gewählten Namen „Büttgen kulinarisch“ treu. Trotzdem wurden am Samstag auch durchaus exotische Speisen und Getränke angeboten. Die Besucher konnten an 23 Ständen ihren Gaumen verwöhnen. Die Portionen waren klein, die Preise nicht immer. Birgit und Rolf Toepel von der Interessengemeinschaft Büttgen hatten Wert darauf gelegt, dass es jedes Speisenangebot jeweils nur an einem Stand gab.
Zehn Minuten, nachdem die achte Ausgabe von „Büttgen kulinarisch“ auf dem Rathausplatz am Samstagnachmittag eröffnet worden war, fing es an zu regnen, und zwar ziemlich stark. Zum Glück dauerte der Spuk nur wenige Minuten und mit der Sonne kamen auch die Gäste. Sie mussten sich erstmal orientieren. Es waren viele Familien mit Kindern gekommen und die kleinen Besucher entschieden sich immer schnell für Pommes Frittes. Die Eltern waren da schon wählerischer. Jochen und Viktoria Jess aus Holzbüttgen waren mit ihrem silbernen Ford-Transit-Oldtimer vorgefahren und hatten einen erlesenen Winzer-Champagner dabei, und zwar auch als Rosé. „Das ist der offizielle Champagner der Tour de France, mit dem die Radsportler auf ihre Etappensiege anstoßen“, erklärte Viktoria Jess.
Am Samstag musste sich niemand abstrampeln, um in diesen Genuss zu kommen, einfach bestellen, bezahlen und genießen. Uschi Franzen-Czayka aus Glehn und Helene Franzen aus Büttgen gönnten sich einen Schampus und waren zufrieden — auch der Flammlachs am Stand nebenan war ganz nach ihrem Geschmack. „Oh, jetzt hab’ ich den Roten Teppich vergessen“, scherzte Heike Willgerodt, als sie den Holzbüttgener Schützenkönig Thomas Tillmann samt Familie entdeckte. Majestät gönnte sich einen venezolanischen gefüllten Maisfladen, während Sohn Yannick peruanisch speiste: Der Anden-Burger ist mit frischer Entenbrust gefüllt statt mit Gehacktem. Serviert wurde er von Rolf und Gisela Niehörster aus Rommerskirchen, die neben der peruanischen Köstlichkeit auch Hax’n-Burger im Angebot hatten.
Ende der Woche wird sie auf dem Kö-Festival sein, aber am Samstag bediente Ilonka Hauck zum ersten Mal das Büttner Publikum und war begeistert: „Das ist eine richtige Idylle hier mit dem Rathaus, der alten Kirche und die Menschen sind mir gleich als sehr freundlich aufgefallen.“ Am Stand der Düsseldorferin gab es Wildspezialitäten wie Bratwurst vom Hirsch, Reh oder Wildschwein. Einen Kontrast zu diesem Stand im Stil einer alpenländischen Hütte bildete die Cocktailbar, die auch auf Hawaii hätte stehen können mit Longdrinks wie Hugo Aperol Spritz. Ratsherr Mathias Johnen entschied sich für einen Flammkuchen mit Honig und Ziegenkäse. Sein Urteil: „Genial!“ Birgit Geißler aus Vorst wählte zum Einstieg ein Mango-Lassi, beim China Imbiss gab es unter anderem „geblatene Hühnelblust“. Enttäuscht dürften nur eingeschworene Fans der deftigen deutschen Hausmannskost gewesen sein, weil es die so gut wie gar nicht gab. Aber auf die gute Currywurst musste niemand verzichten und es gab nicht wenige Besucher, die auf diesen Klassiker zurückgriffen.