Feuerwehr ist auch etwas für Jugendliche
60 Jungen und Mädchen sind aktuell Teil der Grevenbroicher Jugendfeuerwehr.
Grevenbroich. Vorausschauendes Denken und Handeln macht sich bezahlt — das kann die Grevenbroicher Feuerwehr nur bestätigen. Zwar sind die Mitgliederzahlen bei den ehrenamtlich aktiven Feuerwehrleuten stabil, doch der Nachwuchs muss auch auf lange Sicht sichergestellt werden. Es geht darum, „junge Leute frühzeitig zu motivieren“, erklärt Stadtjugendfeuerwehrwart Friedrich Backhausen. Ein großer Teil des Nachwuchses kommt aus den Reihen der Jugendfeuerwehr, die Jungen und Mädchen ab zehn Jahren aufnimmt.
Immer wieder macht das Team der Feuerwehr um Leiter Udo Lennartz bei den verschiedensten Veranstaltungen auf die Arbeit der Wehr aufmerksam. „Bei der Feuerwehr zu sein, ist schon allein wegen der roten Autos mit ihren blauen Lämpchen attraktiv. Das klingt vielleicht banal, fasziniert aber schon Kinder im Kindergartenalter“, sagt Backhausen. Hinzu kommt, dass Gemeinschaft und starker Teamgeist bei der Feuerwehr groß geschrieben werden.
Das alles ist Anreiz genug für aktuell 60 jugendliche Feuerwehrleute, die mit Spaß und Eifer in der Jugendfeuerwehr bei der Sache sind. Ivonne Müller (14) ist vor einem halben Jahr ihrer Freundin Viola gefolgt. „Ich war interessiert daran, wie es ist, bei der Feuerwehr zu sein. Also habe ich meine Eltern so lange angebettelt, bis sie mir erlaubt haben mitzumachen.“ Und das war goldrichtig so: „Es macht mir Spaß, viel zu lernen. Ich kann mir gut vorstellen, noch lange dabei zu bleiben“, sagt die 14-Jährige.
Es gibt einen Übungsplan für das ganze Jahr für die Zehn- bis Zwölfjährigen, die 13- bis 15-Jährigen und die 16- bis 18-Jährigen. Kay Talaschus zählt mit seinen 16 Jahren zu den Älteren, ist zudem Stadtjugendsprecher der Feuerwehr Grevenbroich. „Ich bin seit acht Jahren dabei und seit zwei Jahren Stadtjugendsprecher“, erzählt er. Immerhin kommen seine Aufgaben denen eines Vertrauenslehrers an einer Schule gleich. Er ist Ansprechpartner in allen Lebenslagen und für alle Sorgen und Nöte der Kids. „Zur Feuerwehr zu gehen, war schon mein Traum, als ich noch ganz klein war. Im Kindergarten gab es mal einen Fall, bei dem es einem Kind so schlecht ging, dass der Rettungswagen gerufen wurde. Da wusste ich: So etwas will ich auch mal machen.“
Talaschus will anderen helfen, ging zur Jugendfeuerwehr. „Hier Mitglied zu sein, kann ich jedem nur empfehlen — auch für die persönliche Entwicklung. Ich war früher ein schüchternes, zurückhaltendes Kind. Heute bin ich viel offener und lebensfroher und habe mehr Selbstbewusstsein.“ Er schätzt den Zusammenhalt unter den Mitgliedern. „Da ist es auch egal, ob Männlein oder Weiblein“, sagt Lea Kuerfer, die gerade erst als Jungleiterin eingestiegen ist. Als Erwachsene darf sie bei Einsätzen mitfahren. „Das ist immer wieder faszinierend, weil jeder einzelne etwas Besonderes ist“, sagt die Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.