Werbegemeinschaft bleibt weiter bestehen
Anders als vom Vorstand gewünscht, wird sich die City-Offensive nun doch nicht auflösen.
Dormagen. Eigentlich waren sich (fast) alle einig: Eine Zukunft der City-Offensive kann es in dieser Form nicht geben. Ein Vorstand, der nicht mehr will, kein Nachfolger in Sicht, zu wenig Hilfe. Doch als es darauf ankam, die Gemeinschaft aufzulösen, fehlte eine Stimme. Eine Dreiviertelmehrheit der Anwesenden hätten laut Satzung für die Auflösung stimmen müssen. Von 25 Teilnehmern waren 18 dafür, einer dagegen und sechs enthielten sich. Auf Vorschlag des ehemaligen CiDo-Mitglieds Guido Schenk soll es einen neuen Anlauf geben.
Der Vorstand um Robin Zur stand gegen 22 Uhr am Dienstag die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Sie hatten fest damit gerechnet, dass es zur Auflösung kommt und sie nach ihrem zuvor erklärten Rücktritt aus der Verantwortung kommen. Der stellvertretende Vorsitzende Erik Krüger zeigte sich am Tag danach gefasst: „Wir hätten uns gefreut, wenn sich ein neuer Vorstand gefunden hätte. Denn mit einer neuen Struktur und einer geänderten Satzung ist der Verein ein wichtiges Bindeglied zwischen Politik, Verwaltung und Bürger.“
Davon war man indes weit entfernt. Mitglieder des Vorstandes erzählten von ihren Beweggründen, nach nur einem Jahr das Handtuch zu werfen. „Zu kreativen Dingen, die wir vorhatten, sind wir gar nicht gekommen“, sagte Robin Zur, „wir saßen so viel an Runden Tischen und Terminen.“ Beisitzerin Nina Eichhorn kritisierte: „Es ziehen nicht alle an einem Strang in der Innenstadt.“ Dabei werde doch genau für die Händler und Gastronomen die Arbeit geleistet.
Ehemalige Vorstandsmitglieder sprachen von einem enormen Zeitaufwand. Wünschenswert wäre ein City-Manager, der aber mit Eigenmitteln nicht bezahlbar wäre. Nur 61 Mitglieder zählt die CiDo — so wenig wie noch nie. Am Abend waren nur zwei Einzelhändler anwesend. Ergebnis: Niemand erklärte sich bereit, für den Vorsitz zu kandidieren.
In der Diskussion ging es darum, die Vorstandsarbeit abzuspecken und vielleicht auch auf Gewohntes zu verzichten: Beteiligung an Festen, Weihnachtsbeleuchtung, Blumenampeln, Konzentration auf das Wesentliche. Mitglied Uwe Gödecke meinte: „Es sollen vom Vorstand keine Probleme gelöst werden, die es seit Jahrzehnten gibt. Aufgabe einer Werbegemeinschaft ist, für die Innenstadt zu werben.“
Die Ex-Vorsitzende Michaela Jonas, die den Vorstand unterstützt, präsentierte den Kassenbericht. Mit gut 20 000 Euro ist die City-Offensive finanziell gesund, auch wenn 2017 mit einem Fehlbetrag endete: „Damit können alle eventuell noch kommenden Forderungen erfüllt werden.“ Der Vorstand wird nun beratende Unterstützung erhalten, um für die nächste Versammlung juristisch gewappnet zu sein, in der ein Liquidator zur Abwicklung des Vereins bestellt werden muss. Erik Krüger: „Eine neue Versammlung wird es noch vor dem Michaelismarkt geben.“