Feuerwehr probt Katastrophen-Einsatz
Bei einer nicht angekündigten Großübung waren die ersten Einsatzkräfte in nur sieben Minuten vor Ort. Die Bilanz fiel positiv aus.
Rhein-Kreis. Wie schlagkräftig ist die Jüchener Feuerwehr? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer nicht angekündigten Alarmübung am Samstagmorgen. Kurz nach zehn Uhr schrillten die Sirenen, wenige Minuten später waren schon die ersten Einsatzkräfte vor Ort.
Das Szenario verlangte den Beteiligten eines ab: Auslöser des Alarms war der angebliche Herzinfarkt eines Staplerfahrers der Firma „Logpark Kleine“, der mit seinem Fahrzeug ins Hochregallager geprallt war. Das Gebäude stürzte ein, zehn Verletzte wurden vermutet. Und zu allem Unglück brach dann auch noch ein Großbrand aus.
Mit Blaulicht und Martinshorn war der Löschzug Gierath unter der Leitung von Mario Jungheim als erster vor Ort — gefolgt von der Drehleiter und einem Rettungswagen. Wenig später trafen auch die Löschzüge Jüchen, Kelzenberg, Waat, Hochneukirch und die Jugendabteilung ein. Um 10.20 Uhr — genau 19 Minuten nach dem Alarm — waren rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort, ebenso die Schnelleinsatzgruppe des Malteser Hilfsdienstes unter der Führung von Sascha Klein. Mit dem schnellen Eintreffen der Mannschaften war der Jüchener Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels zufrieden. „Der Bürger kann sich sicher fühlen“, sagte er. In nur vier Minuten war das erste Fahrzeug unterwegs, nach sieben Minuten traf es am Einsatzort ein.
„Ziel der Übung ist es einerseits, die Arbeitsabläufe und Vorgehensweisen bei größeren Einsätzen zu simulieren“, sagte Abels: „Zum anderen soll die Zusammenarbeit unter den Einheiten mit dem Rettungsdienst, dem Krisenstab und anderen Institutionen gestärkt werden.“ Diesmal sollte auch getestet werden, ob der Wasserwerferanhänger mit einer Abgabemenge von 1600 Litern in der Minute genug Wasser bekommt und ob die Führungskommunikation auf Basis des neuen Digitalfunks umgesetzt werden kann.
Die Helfer gingen bei der Übung wie im Ernstfall vor: Mehrere Trupps machten sich unter Atemschutz auf ins Innere des Gebäudes. Gleichzeitig startete die Brandbekämpfung von Außen. Dabei sollte sich der Wasserwerferanhänger beweisen — doch Unterbrandmeister Marcel Jülich musste Druckprobleme melden. Besser stand es um die professionelle Bergung der vielen „Verletzten“. Marc Zellerhoff, Leiter der Rettungsdienste im Rhein-Kreis, war „sehr zufrieden“ mit dem, was er beobachtete.
Abels war am Ende stolz auf seine Leute. „Der digitale Funk hat sehr gut funktioniert und wird ab November von uns im Führungskanal verwendet. Es gab aber Defizite in der Wasserversorgung — da müssen wir uns künftig taktisch anders aufstellen.“