Freiwillige Feuerwehr sucht dringend neue Mitstreiter
Die ehrenamtlichen Einheiten sind für die Stadt Grevenbroich unverzichtbar.
Grevenbroich. Bei Feuer, Sturm oder Verkehrsunfällen rücken in Grevenbroich neben den hauptamtlichen Kräften immer Menschen aus der Freiwilligen Feuerwehr mit aus. Acht Löscheinheiten gibt es derzeit im Stadtgebiet. Doch vor allem vormittags kommen immer weniger Retter im Falle eines Alarms zu den Gerätehäusern. Denn viele arbeiten auswärts oder können nicht so einfach den Arbeitsplatz verlassen. Die Feuerwehr braucht also dringend Nachwuchs. „Wir können in Grevenbroich auf keinen Fall auf die ehrenamtlichen Feuerwehrleute verzichten. Wir müssen uns auf die freiwilligen Einheiten verlassen können. Diese sind außer bei Kleineinsätzen immer dabei“, sagt Wehrleiter Udo Lennartz.
Wolfgang Hüttche, Einheit Stadtmitte
Die Einheit Stadtmitte hat nun eine neue Kampagne zur Mitgliederwerbung gestartet. Morgen, 17. Oktober, lädt die Feuerwehr ab 11 Uhr alle Interessenten unverbindlich in die Feuerwache an der Lilienthalstraße ein. „Wir brauchen dringend Verstärkung. Wir wollen die Bürger aufklären und für die Feuerwehr begeistern“, sagt Wolfgang Hüttche von der Einheit Stadtmitte, die zusammen mit den hauptamtlichen Kräften ihr Zuhause in der Feuerwache im Industriegebiet-Ost hat. Um neue Kräfte zu gewinnen, hat die Feuerwehr ein Konzept erarbeitet. Zurzeit sind 34 Ehrenamtler in der Stadtmitte aktiv. Bis 2020 sollen es 45 oder mehr sein.
Bewusst wird beim Werben das Miteinander in der Wehr betont. „Der Mensch steht bei uns im Vordergrund. Im Prinzip kann jeder der Feuerwehr beitreten, egal welche Nationalität, ob Frau, Mann, unabhängig von Beruf oder Alter“, betont Hüttche. „Wir haben auch einige Quereinsteiger in der Einheit, die erst mit Mitte 30 oder 40 Jahren den Weg zur Feuerwehr gefunden haben.“
Zur Ausbildung zum Freiwilligen Feuerwehrmann gehören ein Grundlehrgang und Einzelmodule. „Diese finden in der Woche meist an zwei Abenden und an Samstagen statt und dauern in der Regel ein bis drei Wochen“, erklärt Hüttche. „Hat man den Lehrgang in der Tasche, stehen meist nur der Übungsdienst einmal in der Woche und die Einsätze auf dem Programm.“
Zu knapp 170 Einsätzen wurde die Einheit Stadtmitte im vergangenen Jahr gerufen. In anderen Einheiten sind es teils deutlich weniger Alarmierungen. Statistisch werden die freiwilligen Helfer jeden zweiten Tag alarmiert. „Natürlich sieht das in der Praxis anders aus. Es ist auch schon mal tagelang ruhig. Dagegen stehen beispielsweise Unwetterlagen, bei denen mehrere Kleineinsätze abgearbeitet werden, die die Statistik dann in die Höhe treiben. Zudem kann nicht immer jeder zu allen Einsätzen kommen — das ist klar. Auch deshalb suchen wir viele neue Mitglieder“, sagt Hüttche.
In der Regel hängt es vom Wohnort ab, in welche Löscheinheit die Mitglieder eintreten. Die Einheit Stadtmitte deckt dabei ein riesiges Gebiet zwischen der Innenstadt, Orken, Elsen und Barrenstein ab.
„Wir freuen uns aber auch über Interessierte aus anderen Ortsteilen. Wir vermitteln dann den Kontakt zur Löscheinheit im jeweiligen Ort“, sagt Hüttche. „Den neuen Mitgliedern stellen wir für die Anfangszeit einen Paten zur Verfügung. Dieser hilft bei allen Fragen.“