Gerrell Martin trumpft auf: Elephants deklassieren den Tabellendritten

Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich verwandeln Spitzenspiel gegen die Hertener Löwen in eine Party und gewinnen mit 119:97.

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Grevenbroich. Mag der Titel und damit der Aufstieg in die Zweite Bundesliga (Pro B) wohl auch an Münster gehen, die NEW Elephants sind die ungekrönten Party-Meister der Basketball-Regionalliga West. Die beiden Heimspiele gegen Dorsten (100:47) und Münster (77:90) vor der Rekordkulisse von 1300 Zuschauern haben ebenso das Zeug zum Klassiker wie die Krimi-Siege in Ibbenbüren (82:80) und Düsseldorf (96:94 nach Verlängerung). Ihr Meisterstück haben die Grevenbroicher aber jetzt mit dem 119:97 (65:40)-Erfolg im Topspiel gegen die Hertener Löwen gemacht.

Die als „Feuerwerk“ angelegte erste Hälfte nötigte selbst dem erfahrenen Schiedsrichter Horst Pelzer, der mit Hiner Akrawe ein gut aufgelegtes Gespann bildete, Respekt ab: „Da fiel bei euch ja wirklich alles rein“, sagte er nach der Schlusssirene beim entspannten Feierabendbier lachend.

Bereits mit Spielbeginn gab Gerrell Martin vor, wie die Sache laufen würde: Nach sechs Sekunden zog der US-Profis aus mehr als acht Metern ab und traf zum 3:0. Die Zahlen eines denkwürdigen ersten Viertels: Eine Wurfquote von 80 Prozent (16/20 Versuche) und eine kaum minder beeindruckende Ausbeute von 66,7 Prozent (6/9) von jenseits der Drei-Punkte-Linie ergaben 39 Punkte für Grevenbroich (18 für die Löwen). Das Match war beim Stand von 31:8 (8.) praktisch schon vor der ersten Pause entschieden.

Die über alle Maßen enttäuschenden Gäste, auf Platz drei immerhin unmittelbarer Tabellennachbar der Elephants, hatten auch im zweiten Viertel beste Sicht auf die Martin-Show: Der Guard legte in der ersten Hälfte 26 seiner am Ende 40 Punkte auf (4/7 Dreier, 10/10 Freiwürfe) und schnitt damit das perfekte Bewerbungsvideo für eine Weiterbeschäftigung in der 2. Liga (Pro A) zusammen.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie im Grunde den Charakter eines All-Star-Games an — allerdings mit mies aufgelegten Gästen, bei denen der erkältete Topmann Dijon Smith in 16:16 Spielminuten bedeutungslose elf Zähler auflegte.

In dem Versuch, sein Team mit wilder Gestik und verbaler Kraftmeierei endlich zu einer seriösen Gegenwehr zu motivieren, schoss der junge Trainer Cedric Hüsken („Ich musste doch irgendwas unternehmen.“) übers Ziel hinaus. Kurz vor Ende des dritten Abschnitts nahm der 27-Jährige ein technisches Foul gegen Jordan Whelan zum Anlass, um sich mit Horst Pelzer anzulegen. Das Ergebnis: Hüsken musste seinen Platz auf der Bank räumen.

Die Elephants knackten mit dem Korb von Marcus Delpeche zum 101:70 bereits 7:55 Minuten vor Schluss die 100-Punkte-Marke. Das begeisterte Trainer Hartmut Oehmen: „Die Jungs haben sich die Seele aus dem Leib gespielt.“

Zum ersten Mal in der Grevenbroicher Startformation stand Max Boldt. Der 26-Jährige markierte in 26:16 Minuten auf dem Feld elf Punkte. Neben ihm und Martin punkteten Marko Boksic, Farid Sadek (je 15), Malcolm und Marcus Delpeche sowie Simon Bennett (alle 11) zweistellig.