„Glasperlenspiel“ begeistert die Fans
Zum 17. Mal verwandelte sich die Innenstadt bei „Kaarst Total“in ein riesiges Festival mit Angeboten für Groß und Klein.
Kaarst. Es ist bereits dunkel, und am Neumarkt werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Ein Gefühl von Spannung geht durch die dicht gedrängte Menge vor der Bühne. Endlich treten die Mitglieder der Band „Glasperlenspiel“ hinter dem Vorhang hervor und eröffnen das Konzert mit ihrem aktuellen Lied „Wölfe“. Bei kühlen zehn Grad müssen die Fans zwar erst einmal warm werden, doch spätestens zu „Echt“, dem bekanntesten Lied der Band, singen alle.
„Ich bin Fan der ersten Stunde. Die Lieder sind abwechslungsreich und die Texte zum Mitsingen super“, schwärmt Fan Marie. Die Band spielte am Samstagabend auf der Sparkassen-Bühne vor tausenden Fans, bevor das alljährliche Höhenfeuerwerk den ersten Tag des Stadtfestes „Kaarst Total“ ausklingen ließ.
Den offiziellen Startschuss gab es bereits am Nachmittag: Moderator Dirk Reuter eröffnete das Programm vor dem Rathaus und kündigte den ersten großen Act an. Der Kaarster Jazz-Musiker Rod Mason und seine „Hot Five“ machten den musikalischen Anfang. Außerdem konnten Besucher den traditionellen Fassanstich mit Schirmherr Wolfram Kons und Bürgermeister Franz-Josef Moormann miterleben.
Das Programm auf der Hügen-Timmermanns-Bühne widmete sich einmal mehr den Kaarster Nachwuchstalenten: die Schüler der Musikschule Neuss, die jungen Cover-Bands „Breaking Feet“ und „Gravity“ sowie verschiedene Tanzgruppen und Sportvereine aus Kaarst präsentierten sich dort das Wochenende über. Highlight auf der Moll-Bühne war der Rapper Olson mit seinem Auftritt am Sonntag.
Trotz Regen und Kälte ließen es sich viele Besucher nicht nehmen, „Kaarst Total“ zu erkunden. Denn fernab des Getümmels auf dem Neumarkt bot das Fest zahlreiche Aktionen zum Entdecken und Mitmachen.
Auf der Handwerkermeile präsentierte die Tischlerei Hermans zu ihrem zehnjährigen Bestehen eine neue Technik für den Umbau des heimischen Badezimmers: Mithilfe vorgefertigter Wandpaneele wird das Achtziger-Jahre-Bad im Handumdrehen zur Wohlfühloase. Zum ersten Mal gab es den „Kaarst Total“-Fanshop mit einem Stand am Rathaus. Freunde des Familienfestes konnten T-Shirts und Festivalbändchen erwerben oder sich vor der großen Bühne fotografieren lassen.
Doch auch auf kulinarischer Ebene konnte die drei Kilometer lange Flaniermeile punkten. Die Angebote reichten von asiatischen Gerichten über holländische „Poffertjes“ bis hin zu klassischen Pommes mit Currywurst. Neu unter den „Foodtrucks“ war der Stand des „grEAT’z“ — ein Burgerrestaurant auf vier Rädern, das Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Produkte legt.
„Das Fleisch kommt aus artgerechter Haltung einer Naturfleischerei, und unsere Brötchen kriegen wir jeden Tag frisch gebacken“, sagt Marketingleiter Torsten Finke, der selbst am Grill steht. Die Resonanz ist gut: Zahlreiche Kaarster ließen sich die Burger schmecken, während sie durch die Innenstadt schlenderten.
Fazit: Das Stadtfest bot wieder eine ganze Menge Unterhaltung. Auf drei Großbühnen präsentierten rund 500 Künstler und 25 Bands ihr Können. Es gab eine Sportmeile mit eigener Bühne sowie das „Kinder-Erlebnis-Paradies“ mit Clowns und Zauberei. Für Action-Fans war der Stand der Feuerwehr Kaarst die richtige Adresse. Zum Programm gehörte am Sonntag auch das Oldtimertreffen „Classic à la Kaarst“. Zum 16. Mal in Folge präsentierten die Teilnehmer 70 Fahrzeuge aus einer anderen Zeit in einem Korso.