Grevenbroich: Geometrie und freie Formen
Silvia Großkopf und Jürgen Hemkemeyer stellen erstmals gemeinsam in der Versandhalle aus.
Grevenbroich. Silvia Großkopf ist Malerin, Jürgen Hemkemeyer arbeitet als Objektkünstler. Dass ihre Arbeiten dennoch viel miteinander zu tun haben, zeigen sie jetzt in einer gemeinsamen Ausstellung in der Versandhalle.
Es ist nicht die erste Kooperation der beiden Künstler, wie Silvia Großkopf erklärt. Sie lebte lange in Grevenbroich, studierte Pädagogik und Kunsterziehung, außerdem moderne Malerei bei Gerhard Richter und arbeitete über 20 Jahre als Kunsterzieherin. Nach dem Umzug ins bayerische Finning kam die künstlerische Neuorientierung, heute lebt Silvia Großkopf als Malerin und Galeristin.
Ihr Thema ist die Landschaft, ob auf Acryl, oder - wie die jüngsten Arbeiten - als Collagen. "Sie beginnt jeweils mit konkreten Formen und wird in den folgenden Arbeitsschritten immer abstrakter", so Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack am Sonntag in seiner Einführung. So entstehen Arbeiten wie die Serie "da caelo servare", in der sie unregelmäßige Wolkenformen mit geometrisch angeordneten Farbquadraten kombiniert. Andere Arbeiten schaffen überraschende Gedankenassoziationen, etwa die Silhouetten eines fliegenden Vogelschwarms auf Luftpostpapier (Serie "Zug-Vögel"). Immer geht es Silvia Großkopf darum, neue individuelle Sichtweisen zu zeigen.
Genau dies ist auch Anliegen von Jürgen Hemkemeyer. 1962 in Siegburg geboren, beschäftigte er sich zunächst mit Malerei, nahm Unterricht bei dem Kölner Maler und Metallbildhauer Karl Burgeff. Seit 1993 arbeitete Hemkemeyer zunächst als Maler, später verlegte er seinen Schwerpunkt auf die Objektkunst.
Dennoch lassen viele Arbeiten noch den Maler erahnen. Aber im Gegensatz zum Wandbild kann man um die "Raumzeichnungen" herumgehen, sie aus immer neuen Perspektiven erleben und deuten.
Wie alle auf der Stadtparkinsel gezeigten Arbeiten von Hemkemeyer kommen sie ohne Titel aus, "um den Betrachter in seinen Interpretationen möglichst wenig zu beeinflussen", erklärt er. Und je nach Lichteinfall können sie ganz verschieden wirken. Noch ein Stück weiter geht eine Installation, die vom Boden die Wand hinaufreicht und sich weiter an der Decke entlangzieht. Die meisten der 40 linsenförmigen Elemente sind fest montiert, einige aber hängen an Fäden und bewegen sich mit jedem Luftzug.