Grevenbroich: Kita Wirbelwind - Kinder ziehen im Herbst um

Die Einrichtung an der Poststraße wird für 550 000 Euro umgebaut.

Grevenbroich. Ute Luppa, Leiterin der Wevelinghovener Kindertagesstätte "Wirbelwind", zählt jeden Pinselstrich: "Wir freuen uns immer, wenn wir sehen, dass nebenan ein neuer Bauabschnitt fertig ist."

Seit Dezember wird die Einrichtung an der Poststraße umgebaut, die vier Kindergruppen sind währenddessen in einem Ausweichgebäude nebenan untergebracht.

Wenn alles klappt, hat das Warten im Herbst ein Ende. Dann können die vier Gruppen ins neue Domizil umziehen. Gesellschaft leisten ihnen dann vier neu eingerichtete U3-Gruppen mit zusammen 16 Plätzen.

In den 50er-Jahren als Volksschule gebaut, beherbergte das Haus später mehrere Jahre lang die Kita. Aber die alten Räume reichen für die modernen Anforderungen nicht mehr aus.

Das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) des Landes verlangt von der Stadt einen Ausbau des Angebots. Ab nächstem Jahr hat jedes zweijährige Kind einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, im Jahr 2013 gilt dies für alle Unter-Dreijährigen.

Um die neuen Maßgaben zu erfüllen, müssen die Kommunen für eine Versorgung von 32 Prozent der U3-Kinder sorgen. Das bedeutet: In Grevenbroich müssen 500Plätze her. Derzeit sind es 150.

Weitere U3-Gruppen werden demnächst in Hülchrath, Elsen und Langwaden eingerichtet. Insgesamt schafft die Stadt in dieser ersten Planungsphase 38 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren.

Für den Ersten Beigeordneten Michael Heesch nimmt die neue Kita "Wirbelwind" dabei den Rang einer "Vorzeigeeinrichtung" ein. War zunächst nur ein moderater Umbau mit einem Investitionsvolumen von 378 000 Euro angedacht, belaufen sich die Kosten jetzt auf rund 550 000 Euro.

Dafür wurde die ehemalige Grundschule komplett entkernt, wie Dietmar Ludewig vom städtischen Gebäudemanagement erklärt: "Wir haben es fast mit einem Neubau zu tun."

Allein die 60 Isolierfenster schlugen mit knapp 100 000 Euro zu Buche, die Heizung wurde komplett erneuert. Auch der Grundriss ist jetzt an die zukünftige Nutzung angepasst.

Die alten Klassenräume wurden durch Trennwände in gemütliche kleinere Bereiche aufgeteilt. So entstanden jeweils vier Gruppen- und Nebenräume, außerdem zwei Ruhe- und zwei Wickelräume, ein Bewegungsraum sowie eine Ausgabeküche für angelieferte Mahlzeiten. Ferner soll in dem Gebäude ein Familienzentrum mit Beratung für Eltern untergebracht werden.

Auch das Außengelände lässt schon jetzt ahnen, wie es später einmal aussehen wird. Für die gemeinsame Planung hatten sich Eltern und Erzieher den BUND-Mitarbeiter Henning Walther mit ins Boot geholt, um zusammen mit ihm eine naturnahes Abenteuergelände zu entwerfen.