Kaarst: Keine Sorge bei „Jahrhundertregen“

Am 3. Juli wurden die Keller überflutet, doch die Stadt ist auf extremes Wetter gut vorbereitet.

Kaarst. Es war ein so genannter "Jahrhundertregen", der am 3. Juli über Kaarst niederging. Die Einsatzzentrale der Feuerwehr zählte rund 40 Einsätze, durch den Starkregen waren mehrere Keller im Stadtgebiet überflutet und im Kaarster Westen kam es zu einigen Überschwemmungen von Straßen. Ein Ausnahmefall, allerdings einer, der durchaus öfter als nur einmal in 100 Jahren vorkommt. Denn der Begriff "Jahrhundertregen" ist nur ein virtueller.

"Er dient lediglich der Staffelung des Regens in verschiedene Stufen. Aufgrund dieser Bemessungen wird die Kanalisation ausgelegt", erklärt Jan Opial, Bereichsleiter des Tiefbauamtes.

In den letzten zehn Jahren habe es solche Regenfälle schon häufiger gegeben, einen Grund zur Beunruhigung sieht Opial nicht: "Wir sind in Kaarst mit unserem sehr modernen und leistungsfähigen System gut vorbereitet auf extreme Wetterlagen. Wir verfügen über große Stauraumkanäle, die die überschüssige Wassermenge halten können, bevor sie später kontrolliert abgelassen wird."

Am 3. Juli seien allerdings zwei heftige "Regenereignisse" dicht hintereinander gekommen, sodass das Rückhaltevolumen tatsächlich einmal ausgeschöpft war. Der heftige Regen vom vergangenen Dienstag habe dagegen zu keinen Überschwemmungen geführt. Bei den Kellern, die von der Feuerwehr ausgepumpt werden mussten, sei die Überflutung häufig auf bauliche Mängel zurückzuführen.

Opial erklärt: "Die Keller liegen dann unterhalb der Rückstauebenen und laufen bei so starkem Niederschlag voll. Wir raten grundsätzlich jedem, der einen Einlauf unterhalb des Straßenniveaus hat, sich zu schützen. Das kann mit einfachen Mitteln erfolgen, etwa mit einer Rückstauklappe oder einer Hebeanlage."

Spekulation über den Starkregen als eine Folge des Klimawandels mag Opial nicht anstellen: "So etwas hat es in den letzten zehn Jahren häufiger gegeben. Das verblasst in der Erinnerung. Unsere Zahlen und Messergebnisse geben einen Zusammenhang jedenfalls nicht her."