Händler fordern bessere Optik für leerstehende Läden

Problem: Keiner fühlt sich dafür wirklich zuständig.

Foto: Linda Hammer

Dormagen. Die Forderung war unmissverständlich: „Die leerstehenden Ladenlokale müssen optisch besser präsentiert werden“ — so lautete eine Kernaussage von in der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen (WSD) zusammengeschlossenen Händlern bei der letzten Versammlung. Sie stört es, wenn Läden in ihrer Nachbarschaft nicht nur unvermietet bleiben, sondern auch noch einen desolaten Eindruck machen. Die Frage ist: Wer kümmert sich? Aus Sicht der Stadt ist es eine Aufgabe des Stadtmarketings der SVGD. Von dort heißt es: „Eine Gemeinschaftsaufgabe von allen.“ Das Ergebnis lautet: Es tut sich nichts.

Direkt neben dem Fotostudio Freibeuter liegt die größte optische „Sünde“. Ein ehemaliger Handy-Zubehörladen in einer kaum sanierungsfähigen Baracke fällt seit Monaten unangenehm ins Auge. Viel besser präsentieren ließen sich auch die beiden Leerstände, die sich nur wenige Meter auf der Kölner Straße in Richtung Florastraße auftun. Guido Schenk, Leiter des Stadtmarketings bei der städtischen Tochter SVGD (Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft), relativiert: „Wir haben auf der rund 700 Meter langen ,Kö’ zum Glück einen nur geringen Leerstand. Bei einer besseren Präsentation von leeren Ladenlokalen sind die Eigentumsrechte zu beachten. Zunächst ist der Besitzer gefordert“, so Schenk.

Die städtische Wirtschaftsförderung ist im Boot, geht es darum, potenzielle Interessenten mit den Besitzern von leerstehenden Geschäften zusammen zu bringen. Bei der Stadt wird aber das Stadtmarketing als richtige Adresse angesehen, wenn es beispielsweise um die Optik geht. Diesen Ball nimmt Guido Schenk jedoch nicht auf: „Diesen Aufgaben müssen wir uns gemeinschaftlich stellen.“ Soll heißen: SVGD, Stadt und Händlerschaft. Schenk räumt ein, dass in der Konsequenz bis heute nichts geschehen ist.

Das liege aber auch daran, dass derzeit vieles im Fluss sei. Die Werbegemeinschaft stelle sich neu auf, der Runde Tisch Innenstadt diskutiere Entwicklungsmöglichkeiten. Große Hoffnungen werden auf einen City-Manager gesetzt, der in der Werbegemeinschaft angestellt werden soll. Die Innenstadtakteure beschäftigt aber nicht nur der Leerstand, sondern auch die Defizite im Innenstadtbereich.

Die nennt André Heryschek, Fraktionsvorsitzender der CDU, deutlich: „Wir haben bereits eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, in der es um den Frischemarkt in der Rathaus-Galerie geht.“ Seit über einem Jahr steht das Ladenlokal nach dem Auszug von Edeka leer. Ein weiterer Bereich, der nicht abgedeckt ist, ist „Mode für Senioren“, so Heryschek. „Nach wie vor fehlt in der City eine Metzgerei“, ergänzt der CDU-Politiker. Bei diesen Themen sieht er die städtische Wirtschaftsförderung in der Pflicht, sich zu kümmern.