Heimatfreunde kommen im neuen Domizil zusammen

Herbert Goeres tritt als BKG-Vizepräsident zurück — das beeinflusst auch den Mutterverein.

Foto: A. Woitschützke

Neuss. Herbert Goeres hat als Vizepräsident der Brauchtums- und Karnevalsgruppe (BKG) der Heimatfreunde das Handtuch geworfen. Diese Personalie sorgte für eine Änderung der Tagesordnung, als der Vorstand des Muttervereins, der Vereinigung der Heimatfreunde, zur ersten Sitzung im neuen Domizil an der Michaelstraße zusammenkam.

„Wir müssen sehen, wo die hinsteuern, die unbedingt selbstständig werden wollten“, benennt Heimatfreunde-Vorstand Christoph Napp-Saarbourg das besondere Interesse an der BKG, die vor zwei Jahren eigene Wege ging. „Wir sind nicht begeistert von der Entwicklung dort.“

Glücklich macht Napp-Saarbourg schon eher die Tatsache, dass in der neuen Geschäftsstelle an der Michaelstraße die Arbeit aufgenommen wurde. „Ohne großes Tam-Tam“, wie der Vorsitzende erklärt. Michael Nonnenberg hat in dem 150 Jahre alten Gebäude viel zu tun. Denn am Sonntag, 1. März, stellen die Heimatfreunde ihre gute Stube ab 11 Uhr bei einem Tag der offenen Tür der interessierten Öffentlichkeit vor. Bis dahin muss in dem leider nicht barrierefreien Altbau alles eingeräumt und jeder Raum geputzt sein — vom Lager unter dem Dach bis zur Geschäftsstelle mit Empfang im Erdgeschoss.

Integriert in das Nutzungskonzept ist auch die BKG, deren Standarte den kleinen Veranstaltungssaal ziert. Auf diese Partnerschaft hatte noch Herbert Goeres hingewirkt, der, wie der langjährige Geschäftsführer Carsten Dorweiler anerkennend feststellt, der größte Aktivposten im Elferrat war. So war Goeres auch die treibende Kraft bei dem Bemühen, den „Nüsser Ovend“ alter Prägung zu einer Heimatrevue umzugestalten. Mit dem Programm und der Reaktion des Publikums sei man zufrieden, sagte Goeres gestern im Vorgriff auf die ausstehende Manöverkritik, aber der Saal war nicht voll. Darüber müsse man sprechen.

Goeres selber aber trat mit Ablauf der Session als Vizepräsident zurück und kündigte auch die Mitgliedschaft in der BKG. „Mir fehlen die Zeit und die Ressourcen um mich so einzubringen, wie man das müsste“, sagte er.

Dass schon an einer Nachfolgeregelung gearbeitet wird, dementierten Napp-Saarbourg und BKG-Präsident Gert Harbaum. Er will noch einmal mit Goeres in Ruhe sprechen.