Schloss: Brandschutz wird geprüft

Bis weitergehende Auflagen umgesetzt sind, gibt es ein Limit von 199 Besuchern.

Grevenbroich. Großveranstaltungen sind im Alten Schloss vorerst nicht mehr möglich. Die Stadtverwaltung hat ein Besucher-Limit für ihr historisches Wahrzeichen verhängt. Höchstens 199 Menschen dürfen sich noch gleichzeitig in den Sälen und Fluren der ehemaligen Burg aufhalten. Würde eine Person mehr zugelassen, müssten weitergehende Brandschutzauflagen umgesetzt werden.

Welche das sind, wird zurzeit ermittelt: „Ein Sachverständiger arbeitet momentan an einem Gutachten“, erklärt Dezernent Claus Ropertz. Der Chef des städtischen Gebäudemanagements rechnet damit, dass dieses Papier in Kürze vorgelegt werden kann — „also noch in diesem Frühjahr“. Ob die Stadt das Alte Schloss künftig wieder für große Veranstaltungen mit mehr als 199 Personen zulassen könne, hänge laut Ropertz vom Umfang der in diesem Konzept beschriebenen Maßnahmen ab.

Einer der Knackpunkte dürfte der zweite Rettungsweg sein. Der Haupttreppenaufgang ist zwar breit und gut beleuchtet, doch der sogenannte „Nebeneingang über dem Turm“ hat ein großes Manko — er ist extrem dunkel. „Das wird ganz sicherlich eines der Themen des Brandschutzkonzeptes sein“, meint Claus Ropertz.

Trotz Haushaltssicherung zeigt er sich jedoch optimistisch: „Ich gehe einmal davon aus, dass uns das Umsetzen der Maßnahmen nicht in unmögliche Kostenhöhen treiben wird.“ Seine Botschaft: Die Stadt sei bestrebt, das Alte Schloss wieder für große Veranstaltungen freizugeben. „Zum einen ist es die gute Stube Grevenbroichs, zum anderen haben wir ja nicht mehr viele Versammlungsstätten, in denen Veranstaltungen in einem etwas größeren Rahmen stattfinden können.“ So spricht Ropertz mit Blick auf das 199-Personen-Limit auch nicht von einer Dauer-, sondern einer Interimslösung.

Nachdem die Verwaltung im vergangenen Jahr die Turnhallen der Schulen brandschutzrechtlich überprüft habe, sei „im Rahmen des neuen Sicherheitsbewusstseins“ nun das Alte Schloss an der Reihe gewesen, beschreibt der Leiter des Gebäudemanagements. Als erstes von der Besucher-Beschränkung betroffen war das Jugendamt, das seine Karnevalsparty für rund 400 Kinder in die Alte Feuerwache verlegen musste. „Diese Location ist zwar in Ordnung, für bestimmte Veranstaltungen wie Empfänge oder Messen aber kaum geeignet“, meint Claus Ropertz.

Die vier Säle des Alten Schlosses wurden in der Vergangenheit für Neujahrsempfänge, größere Feste, aber auch etwa für den „Tag der Senioren“ sowie für Frauen-, Hochzeits- oder Kreativmessen genutzt. So hofft vor allem Robert Jordan darauf, dass die Brandschutzauflagen erfüllt werden können, damit es in dem historischen Bau weitergehen kann. „Bei Messen oder Märkten kann eine Beschränkung auf 199 Menschen nicht gesteuert werden“, meint der Stadtmarketing-Mann. Zudem sei ein Personen-Limit für die Veranstalter mit wirtschaftlichen Einbußen verbunden.