Immer wieder Shakespeare

Von Beginn an ist das Bremer Ensemble dabei. Erik Roßbander spielte schon 1991.

Neuss. Es kommt das Überraschungs-Ensemble aus Tiflis und eines aus Hongkong, die Propeller Company aus England reist wieder nach Neuss — und natürlich die Bremer Shakespeare Company.

Seit es das Festival an der Rennbahn gibt, seit sich das gewagte Projekt zu einem renommierten, weit über die Stadt hinaus bekannten und geschätzten Theaterereignis entwickelt hat, sind die Bremer — und nur die Bremer — fester Bestandteil des großen Shakes-peare-Festes. Erik Roßbander hat 1991 das erste Festival in „Die lustigen Weiber von Windsor“ mit eröffnet. Im Juni wird er im „Sommernachtstraum“ den Theseus und den Oberon geben.

Über das Festival im Globe sagt das Mitglied des erfolgverwöhnten Ensembles: „Neuss ist jedes Jahr der Höhepunkt unserer Saison. Diese Festivalatmosphäre im Globe-Theater pusht uns ganz ungemein.“

Seit 13 Jahren spielt Roßbander Shakespeare-Rollen. Ermüdungserscheinungen kennt er nicht, im Gegenteil. „Wir in Bremen spielen den großartigsten Autor aller Zeiten. Das macht es leicht“, sagt er.

Das Neusser Publikum weiß die Qualitäten des Ensembles zu schätzen. Spielfreude, Einfallsreichtum, furiose Wechsel und teils drastischer Humor kennzeichnen die Inszenierungen, aber auch archaische Momente, wie etwa bei der Macbeth-Produktion, die 2007 zu sehen war. „Globe-Feeling pur“ nennt das Festivalleiter Rainer Wiertz, der jedes Jahr fest auf die Gäste aus dem Norden setzt.

Erik Roßbander gibt das Kompliment zurück. „Neuss ist anders als alle andere Orte, an denen wir spielen.“ Er spricht vom „Diktat des Raums“ im engen Globe-Theater mit dem sehr direkten Kontakt zum Publikum und betont, hier erlebe man tatsächlich die Bretter, die die Welt bedeuten. Reichlich Lob gibt’s auch für die Festivalmacher um Rainer Wiertz und „Haushofmeister“ Andreas Giesen.

Den Sommernachtstraum spielen die Bremer ab 23. Juni. Und weil es so schön ist, gleich fünf Mal, sagt Rainer Wiertz.