Immobilienpreise in Neuss steigen an
Makler legen Marktbericht vor. Eine „Blasenbildung“ schließen sie aus.
Neuss. Selikum, Gnadental und Reuschenberg sind für Hausbauer aktuell die interessantesten Ortsteile. Denn dort vollzieht sich gerade ein Generationenwechsel — und das bringt Wohnhäuser als Angebot in einen nach wie vor engen Markt.
Die Hälfte solcher Immobilien verkaufen die Makler inzwischen ohne Probleme an vorgemerkte Kunden, denn Wohnraum in Neuss ist ein gefragtes, knappes und damit teures Gut. Das belegt der Marktbericht der Neusser Immobilienbörse (NIB), einem Ring mit acht selbstständigen Immobilienprofis. Ihr Bericht weist steigende Preise in allen Marktsegmenten aus. Und in ihren Prognosen gehen die Makler davon aus, dass sich der Trend auch 2018 fortsetzen wird. „Wir sind aber weit davon entfernt, von einer Überhitzung der Immobilienpreise oder einer Blasenbildung sprechen zu müssen“, sagt NIB-Sprecher Alexander Busch. Stabilisierend für die Neusser Immobilienwirtschaft wirkt das nach wie vor große Interesse von Investoren aus Düsseldorf, wo die Preise in Teilen noch einmal 50 Prozent über dem Neusser Preisniveau liegen.
Vor allem Mehrfamilienhäuser in guten bis sehr guten Lagen sind derzeit als Renditeobjekte gefragt. „Wenn etwas an den Markt kommt, wird nicht verhandelt, sondern jeder Preis bezahlt“, sagt Alexander Busch. Lag vor einigen Jahren der Kaufpreis noch beim Zehn- bis Zwölffachen der zu erzielenden Jahresmiete, wird inzwischen der zwanzig- bis zweiundzwanzigfache Satz gezahlt.
Freie Baugrundstücke gibt es eigentlich nicht mehr. Man müsse beobachten, wo sich im Bestand etwas entwickelt und Abriss oder Zusammenlegung möglich sind, sagt Karl-Josef Matheisen von der NIB, der Makler auch „Mehrwertfinder“ nennt. Der Quadratmeterpreis klettert demzufolge in der Spitze auf 750 und mehr Euro — und soll sich in diesem Jahr Richtung 800 verschieben.
Eigentumswohnungen, für die es lange kaum Nachfrage gab, sind heute gesucht. Selbst in einfachen Lagen steigen die Preise. In sehr guten Lagen werden im Bestand 3200 und bei Neubauten bis zu 4200 Euro je Quadratmeter Wohnraum aufgerufen — und gezahlt. -nau