„In der Delle“ ist Thema im Ausschuss

Anwohner der Straße fordern immer wieder eine Verkehrsberuhigung. Morgen entscheidet der Hauptausschuss über einen Bürgerantrag.

Foto: Anja Tinter

Kaarst. Sie ist Teil einer wichtigen Verkehrsader, vielbefahren und aus Sicht der Anwohner gerade deshalb ein Gefahr: die Straße „In der Delle“. Immer wieder haben Bürger in den vergangenen Jahren Anfragen zur Verkehrssituation an die Polizei, die Stadt und an sogar die NRW-Landesregierung gerichtet. Morgen entscheidet der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss über einen Bürgerantrag von Mai 2014.

Weil die Fahrzeuge auf dieser Straße deutlich schneller als die erlaubten 50 Kilometer pro Stunde unterwegs seien, heißt es darin, solle geprüft werden, ob und gegebenenfalls welche verkehrsberuhigenden Maßnahmen notwendig sind. Der Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss hat dem Hauptausschuss in seiner letzten Sitzung im August empfohlen, den Bürgerantrag zurückzuweisen. Die Verwaltung ist derselben Meinung. In den vergangenen drei Jahren seien bereits ausreichend Vorkehrungen zur Geschwindigkeitsreduzierung vorgenommen worden, sagt die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart.

Die Straße „In der Delle“ stellt die Verlängerung der Verbindungsstrecke zwischen Driesch und Vorst dar. Als Verknüpfung zwischen den ländlichen Ortsteilen sei diese zugleich fester Bestandteil des Haupterschließungsstraßennetzes, sagt die Stadt.

Dessen Aufrechterhaltung — mit der derzeitig vorhandenen Leistungsfähigkeit — ist wiederum ein wesentlicher Pfeiler der städtischen Verkehrsplanung. „Die Verbindung zwischen Rottes und ,In der Delle’ ist teilweise auch eine Strecke außerhalb geschlossener Ortschaften, auf der vom Grundsatz der Straßenverkehrsordnung her zunächst eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde zulässig ist“, heißt es im Beschlussvorschlag zum Hauptausschuss. Theoretisch wäre zügiges Fahren also sogar erlaubt.

Im Juli 2012, nach dem Bau neuer Wohnhäuser, wurde der Streckenabschnitt „außerhalb geschlossener Ortschaften“ dennoch auf 70 Kilometer pro Stunde beschränkt. Anwohnerbeschwerden gab es weiterhin. Eine Geschwindigkeitsmessung der Polizei im März 2014 ergab, dass 85 Prozent der Fahrzeuge „In der Delle“ nicht schneller als 55 Kilometer pro Stunde unterwegs waren. Trotzdem wurde die erlaubte Geschwindigkeit noch einmal reduziert, auf 50 Kilometer pro Stunde, obwohl aus der Sicht der Polizei dafür kein Anlass bestand. Bei einem Unfall im Mai 2014 habe es sich lediglich um einen Bagatellunfall mit geringem Sachschaden gehandelt, der für die Unfallstatistik unbedeutend sei, heißt es. In den vergangenen fünf Jahren sei „In der Delle“ kein einziger Verkehrsunfall mit schwerem Sach- oder Personenschaden polizeilich bekanntgeworden. Und auch bei einer zweiten Geschwindigkeitskontrolle im April 2014 wurde innerhalb einer Stunde kein einziger Tempoverstoß registriert.