Junges TSV-Team verliert knapp

Handball-Zweitligist Bayer Dormagen unterliegt dem Aufstiegsaspiranten HSC Coburg mit 25:27.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Dormagen. Das dürfte es in der Zweiten Handball-Bundesliga noch nie gegeben haben: Der älteste Feldspieler, den der TSV Bayer Dormagen in seinem Heimspiel gegen den HSC Coburg eingesetzt hat, ist vor drei Wochen 26 Jahre alt geworden. Damit ist Alexander Kübler genau fünf Monate jünger als sein Coburger Kreisläuferkollege Markus Hagelin — und der war der jüngste, den Gästetrainer Jan Gorr am Samstagabend aufs Parkett schickte.

Der Kader von TSV-Trainer Jörg Bohrmann, der zwei 17- und einem 18-Jährigem zum Zweitliga-Debüt verhalf, kam auf ein Durchschnittsalter von 21,9 Jahren (nur Feldspieler: 21,1 Jahre). Aufstiegsaspirant Coburg brachte es auf 28,4 Jahre im Schnitt. Und am Ende setzte sich die Routine durch: Die Gäste gewannen mit 27:25 (15:13). „Eigentlich darf man als Trainer nach einer Niederlage nie zufrieden sein. Doch ich bin heute unglaublich stolz auf das, was die Jungs geleistet haben“, sagte Bohrmann.

Von einem zu erwartenden Klassenunterschied war nichts zu sehen vor 1102 Zuschauern. Im Gegenteil: Coburg feierte seinen ersten Sieg in Dormagen nicht, weil es spielerisch besser war, sondern weil es in Person von Adnan Harmandic und dem in Sachen körperlicher Präsenz nicht zu stoppenden Matthias Gerlich individuell stärker besetzt war.

Ärgerlich war zudem die Entscheidung der Unparteiischen Frederic Linker und Sascha Schmidt, jenen Treffer anzuerkennen, den Markus Hagelin im Nachwurf nach einer Parade von Sven Bartmann zum 24:22 erzielte (49. Minute) — und das, obwohl der Coburger, um an den Ball zu kommen, zwei Dormagener Abwehrspieler in den Wurfkreis gedrückt hatte. „Hätten wir stattdessen einen Freiwurf bekommen und den Ausgleich gemacht, wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre“, ärgerte sich Bohrmann zurecht.

Dormagens Offensive spielte sehr diszipliniert und, so lange die Kraft reichte, auch weitgehend fehlerfrei. Dabei musste Bohrmann nach zehn Minuten auch noch auf Jo-Gerrit Genz verzichten, der mit einem „Pferdekuss“ auf die Bank humpelte und später mit Schmerzen wenigstens in der Deckung eingesetzt werden konnte. Diese offenbarte ohne den an der Schulter verletzten Dennis Marquardt ein paar — am Ende entscheidende — Schwächen. „Mit Dennis hätten wir vier Punkte mehr“, sagte Handball-Geschäftsführer Björn Barthel, der hofft, dass der 30-jährige Kapitän am Wochenende wieder einsatzfähig ist.

Dann wartet ein Doppelspieltag auf den TSV: am Freitag (19.30 Uhr) in Saarlouis und am Sonntag (17 Uhr) im Heimspiel gegen Springe.