Runde bleibt Stadtwerken erhalten

Der 66-Jährige gibt im Juni 2016 zwar sein Amt als Geschäftsführer wie geplant ab. Er behält aber Vorstandsposten in einer SWN-Tochterfirma.

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Neuss. Stadtwerke-Chef Heinz Runde bleibt trotz Ruhestands noch bis zum Jahr 2019 in Diensten des Unternehmens. Der 66-Jährige gibt zwar wie geplant sein Amt als Geschäftsführer der Stadtwerke Neuss (SWN) im Juni 2016 an seinen Nachfolger und bisherigen Co-Geschäftsführer Stephan Lommetz weiter, in einer Tochterfirma der SWN bleibt Runde aber in verantwortlicher Position als Vorstandsmitglied tätig. Dabei handelt es sich um die SWN Verkehr und Service AG. Rundes Vertrag in der SWN-Tochter war nach Auskunft des Versorgers bereits im Sommer des vergangenen Jahres um vier Jahre verlängert worden.

In seiner jüngsten Sitzung genehmigte der Aufsichtsrat der Stadtwerke nun das weitere Engagement Rundes auch über die Pensionierung hinaus und verteilte Aufgabenbereiche in der Tochter neu. Stephan Lommetz hat in der Sparte künftig das Sagen, an seiner Seite bleibt Runde bis Juli 2019.

Damit kommen dem bisherigen Stadtwerke-Chef demnächst weiter wichtige Aufgaben zu: Die entsprechende SWN-Tochter ist nämlich nicht nur für die Busfahrer in Neuss zuständig, sondern auch für die lukrative Beteiligung der SWN an der Thüga, dem bundesweiten Netzwerk kommunaler Versorger, in dem im vergangenen Jahr mehr als 21 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet wurden. Bei der Thüga bekleidet Runde wichtige Posten im Personalausschuss, im Gesellschafterausschuss und im Finanzausschuss und wird diese ebenfalls behalten. Der SWN-Aufsichtsrat gab Runde mit dem Vorstandsposten im eigenen Hause auch die entsprechende Legitimation dafür. Die Spitze des Gesamtkonzerns Stadtwerke Neuss teilen sich ab dem kommenden Jahr wie geplant Lommetz und Ekkehard Boden.

Rundes einzige Aufgabe bei den SWN werde es demnach sein, die Beteiligung der Neusser an dem Netzwerk zu steuern und zu koordinieren. SWN-Sprecher Jürgen Scheer bestätigte dies. Allerdings soll Runde dafür keine Bezüge aus Neuss erhalten. Die Stadtwerke wollten dies nicht kommentieren.

Erst vor wenigen Monaten hatten die Stadtwerke entschieden, ihre Partnerschaft mit der Thüga zu vertiefen. Über verschiedene Töchter sind die Neusser an dem Netzwerk bereits mit etwa 13 Millionen Euro beteiligt. Umgekehrt hat sich auch die Thüga Anteile in Neuss gesichert und redet bei den Stadtwerken im Aufsichtsrat mit. Gerade bemühen sich die SWN um weitere Anteile an der Thüga.

Die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft gibt ihre Anteile aus Geldnot ab. Die Zeichnungsfrist läuft bis Ende September. Zuletzt war aber die Rede davon, dass die SWN für höchstens 1,4 bis 2,5 Millionen Euro zum Zug kommen werden.