Koordinatoren sollen Hilfe für Flüchtlinge klarer strukturieren
Für alle Ortsteile soll es spezielle Ansprechpartner geben.
Neuss. Kirchen, Sozialverbände und die Stadt wollen die Betreuung der Flüchtlinge klarer strukturieren. Gemeinsam wurde dazu das Stadtgebiet in Sozialräume aufgegliedert, für die jeweils Koordinatoren benannt werden sollen. Sie sollen für jeden, der ehrenamtlich etwas für diese Neubürger tun oder aber etwas spenden möchte, immer der erste Ansprechpartner sein. „Das Engagement sollte nicht unkoordiniert und ungefragt erfolgen“, sagte Sozialdezernent Stefan Hahn, der gestern das Modell vorstellte.
Die Stadt alleine ist mit der Aufgabe überfordert, die vielen Anfragen aus der Bürgerschaft aufzunehmen und zu kanalisieren. Das kann für Frust sorgen, wenn diese Angebote nicht abgerufen oder die Anbieter nicht schnell Nachricht bekommen. So war die Lage, die die Suche nach einem neuen Modell auslöste.
Bei der Lösung des Problems greift die Stadt zuallererst auf die bestehenden Strukturen der Verbände und Kirchen zurück. In den Übergangsheimen, deren Zahl allmählich aufwachsen wird, seien natürlich die Betreiber vor Ort erste Ansprechpartner, sagt Hahn, aber das reicht nicht. Denn viele Flüchtlinge leben in Wohnungen und werden so nicht erreicht. Die Verbände mit ihren Beratungsangeboten oder die Kirchen, die ihre Hilfe vor allem über Caritas und Diakonie organisieren, sind da dichter dran, in der Fläche besser vernetzt.
„Ohne Vernetzung ist die Aufgabe nicht zu schaffen“, sagt Sozialamtsleiter Hans-Peter Oebel. Und die Verbände helfen gerne. Bülent Öztas von der Awo sprach von einer ehrenvollen Aufgabe“. Und Pastor Michael Tewes ergänzt: „Die Hilfsbereitschaft ist groß, vor allem unter den Menschen, die selbst einmal fliehen mussten.“ Noch ist das Netz nicht fertig geknüpft. Die Koordinatoren würden aber nach und nach benannt und öffentlich gemacht. -nau