Jazz-Picknick trifft den Geschmack
Die Premiere des Events im Stadtpark ist gelungen. Viele Besucher kamen, um dem Jazz-Trio „Windscheidt“ zu lauschen. Der Förderverein will den Park als Treffpunkt etablieren.
Grevenbroich. Der erste Schritt ist getan: Im hinteren Bereich des Stadtparks zur Parkstraße hin wurde aufgeastet, gerodet und gepflanzt. Damit ist es nicht getan, wie Johannes Haas betont: „Der Stadtpark war ein zentraler Punkt der Landesgartenschau im Jahr 1995 und ist leider deutlich ins Hintertreffen geraten — auch finanziell“, sagt er bedauernd.
Im Herbst 2017 gründeten er, Bernd Oberbach und Heinz Kaufmann den Förderverein Stadtpark Grevenbroich, dem aktuell knapp 70 Mitglieder angehören. „Und um für uns zu werben, das ein oder andere neue Mitglied zu gewinnen und die Grevenbroicher wieder einmal auf die Schönheit ihres Stadtparks aufmerksam zu machen, haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht“, sagt Haas.
Bei schönstem Sonnenschein veranstaltete der Förderverein jetzt das erste Jazz-Picknick im Stadtpark, genauer auf der Wiese hinter dem Museum der niederrheinischen Seele. Und damit traf der Förderverein den Nerv der Bevölkerung: Besucher um Besucher kam zur Wiese, bepackt mit Picknickkörben, randvoll mit allerlei Köstlichkeiten, und Decken — manche haben sogar Klapptische und —stühle dabei, um es sich für die folgenden drei Stunden gemütlich zu machen.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Jazz-Trio „Windscheidt“. Jonas Windscheidt und seine zwei musikalischen Mitstreiter, der Kontrabassist Julian Walleck sowie Schlagzeuger Moritz Baranczyk, wussten die Besucher vortrefflich zu unterhalten. Sie spielten zwar nicht ehrenamtlich, aber: „Es ist uns gelungen, mit dem Textilhändler Rüdiger Matton einen großzügigen Spender zu gewinnen, der die Gage der Musiker übernimmt.“
Unter den Gästen, die den Nachmittag restlos genossen, war auch Eva Krause, die als ehemalige Leiterin der Bücherstube eine enge Bindung an den Stadtpark hat, gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar aus Pulheim. Im Schatten dicker Bäume hatten sie es sich bequem gemacht und speisten Frikadellen, Salat, Brot und Tomaten aus dem Garten in Pulheim.
Silvia und Roland Erdmann waren schon öfter in Grevenbroich zu Besuch und können sich auch für den Stadtpark begeistern — ebenso wie für Jazz. „Mein Mann hat viel Jazz und Swing gespielt, und auch heute hören wir noch gerne Jazz“, sagte Silvia Erdmann. Eva Krause ergänzt: „Ich finde es sehr wichtig, diesen schönen Park wiederherzustellen und zu erhalten. Und es ist auch wichtig, für die Stadt Grevenbroich Werbung zu machen. Der Park ist anlässlich der Landesgartenschau wunderschön von dem Landschaftsarchitekten Georg Penker aufgewertet worden, es wäre aber schön, wenn jungen Leuten nun ein Treffpunkt geboten würde, an dem sie sich austauschen können“, regte sie an.
Ob das in die umfangreichen gartenbaulichen Maßnahmen einfließen wird, ist ungewiss. Fest steht aber: „Im Herbst beginnen wir mit dem zweiten Abschnitt, bei dem wir von einer Reihe von Garten- und Landschaftsbetrieben mit Manpower und schwerem Gerät unterstützt werden“, sagte Johannes Haas. „Alles passiert mit der Zustimmung der Stadt.“ 2020, wenn sich die Landesgartenschau zum 25. Mal jährt, soll das Projekt abgeschlossen sein.