Feuerwehr trainiert für Badeunfälle
Die Einsatzkräfte probten nun im Neurather See den Ernstfall.
Neurath. Es ist verboten und gefährlich, doch kaum jemand hält sich an das Badeverbot am Neurather See. Zwar kontrolliert das Ordnungsamt in unregelmäßigen Abständen, doch abhalten lassen sich die Schwimmer davon nicht. Wie gefährlich das Baden in unbewachten Gewässern ist, zeigen unter anderem tödliche Unfälle am Kaarster See.
Die Feuerwehr ist für den Ernstfall gewappnet. Die Einheit Frimmersdorf/Neurath übte vor Ort einen Notfall. „Wir haben uns ein Konzept für den Neurather See überlegt. In der Regel sind wir als freiwilliger Löschzug vor den hauptamtlichen Kollegen an der Einsatzstelle. Wir müssen uns also vorher auf den Ernstfall vorbereiten, um sofort eingreifen zu können“, sagt Einheitsführer Klaus Wendland.
Auch vor der Übung stellten die Feuerwehrleute fest, dass sich an das Badeverbot nicht gehalten wird. „Wir mussten mehrere Menschen aus dem Wasser holen. Unter anderem zwei etwa zwölfjährige Jungen, die ohne Aufsicht mitten im See schwammen“, sagt Wendland und ergänzt: „Die Gefahr durch Unterspülungen und Temperaturunterschiede durch das eingeleitete Kühlwasser wird einfach ignoriert.“
Für die Übung ging es für einen der Feuerwehrleute dann aber doch ins kühle Nass. Natürlich nur mit Schwimmweste und unter den wachsamen Augen seiner Kameraden wurde ein Notfall auf dem See simuliert. Um den Neurather See überhaupt erreichen zu können, wurde 2017 ein Anhänger mit einem Schlauchboot, Schwimmwesten und Leinen angeschafft. Dieser wird vom Transportfahrzeug gezogen und passt durch den Tunnel an der Zufahrt in Frimmersdorf.
So gingen die Helfer auch bei ihrer Übung vor. Unter realen Bedingungen rückten sie mit dem Schlauchboot an. Schon nach kurzer Zeit konnte der Verletzte ans sichere Ufer gerettet werden. Doch das dies nicht immer so reibungslos klappen muss, wissen die Einsatzkräfte: Mit den Großfahrzeugen ist das Ufer des Sees nur schwer zu erreichen.
Allgemein sind die Wege rund um den Neurather See nicht für Fahrzeuge ausgelegt. „Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet. Nur die Hälfte des Ufers kann überhaupt mit Fahrzeugen erreicht werden“, sagt Wendland. Da kann der Weg zum Patienten auf dem rund 13 Hektar großen See schon sehr lang werden. Noch schwieriger wird es bei einsetzender Dunkelheit. Des Weiteren vergehen zwischen Notruf und Eintreffen der ersten Kräfte auch ein paar Minuten. „Diese kurze Zeitspanne kann für den Ertrinkenden aber schon den sicheren Tod bedeuten“, macht Wendland deutlich.
Einen realen Notfall gab es bislang am Neurahter See nicht. Damit dies so bleibt, appelliert der Löschzug an die Besucher, sich an das Badeverbot zu halten.