Kaarst: Drei evangelische Kirchengemeinden bald vereint?
Die Mitgliederzahlen gehen zurück. Die Kirchengemeinden Kaarst, Holzbüttgen und Büttgen denken über eine Fusion nach. Der Grund für die sinkenden Mitgliederzahlen liegt aber nicht bei den Kirchenausstritten, sondern viel mehr bei der Bevölkerungsentwicklung.
Kaarst. Weniger Mitglieder und dadurch weniger Kirchensteuereinnahmen. Die Rahmenbedingungen für die Kirchengemeinden verschlechtern sich. "Nach einer Prognose werden wir bis zum Jahr 2030 statt derzeit rund drei Millionen nur noch rund zwei Millionen Mitglieder in der evangelische Kirche im Rheinland (EKIR) haben, ein Rückgang von einem Drittel", erläutert EKIR-Sprecherin Eva Schüler. Der Grund für die sinkenden Mitgliederzahlen liege aber nicht bei den Kirchenausstritten, sondern viel mehr bei der Bevölkerungsentwicklung.
In den vergangenen zehn Jahren ist die Mitgliederzahl der drei evangelischen Kirchengemeinden Kaarst, Holzbüttgen mit Vorst und Büttgen von 13 970 bereits um rund zwölf Prozent auf 12 272 zurückgegangen.
Kaarst und Holzbüttgen stehen einem Zusammenschluss positiv gegenüber. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, die sich bündeln lassen", sagt Pfarrerin Albrecht. Alle drei Gemeinden wollen am morgigen Sonntag die Idee mit ihren Mitgliedern diskutieren und laden zum Gedankenaustausch ein. "Es geht vor allem darum, wie unsere Gemeinde zukunftsfähig bleibt", sagt Albrecht.
"Einen Trend zu Zusammenschlüssen beobachten wir seit zehn Jahren. Anfang der 1990er hatten wir noch rund 840 Gemeinden, derzeit sind es 796", erläutert Schüler. Anfang des Jahres hatten sich im Kirchenkreis Moers zwei Gemeinden zusammengeschlossen. "Für den 1. Juni werden drei Gemeinden in der Eifel fusionieren", weiß Ulf-Martin Rook vom Statistischen Dienst im Landeskirchenamt.
Gemeindeversammlung Am Sonntag (22.4.) um 11 Uhr wollen alle drei evangelischen Kirchengemeinden (Auferstehungskirche in Kaarst, Lukaskirche in Holzbüttgen, Markuskirche in Grefrath) mit ihren Mitgliedern über eine mögliche Fusion und engere Kooperation der Gemeinden miteinander diskutieren.