Neuss: Ernte wird zum Problemfall
Die Spargelernte hat begonnen. Die Arge schickt 180 Arbeitslose auf die Felder. Aber die Bauern sind davon wenig begeistert.
Rhein-Kreis Neuss. So ganz genau weiß Wolfgang Wappenschmidt nicht, wo das Problem liegt: "Die Mitarbeiter der Arge geben sich Mühe; und auch nicht alle Arbeitslosen sind Drückeberger", sagt der oberste Landwirt im Kreis. Und dennoch wollen sie nicht zusammenfinden: die Langzeitarbeitslosen und die dringend nach Erntehelfern suchenden Landwirte.
"Mit dieser Regelung haben wir katastrophale Erfahrungen gemacht", erinnert sich Wappenschmidt. Die meisten Deutschen winkten ab, die, die kamen, suchten nach wenigen Tagen das Weite. Dieses Jahr sollte deswegen alles besser werden. "Die Arge hat sich schon früh mit uns zur Betreuung der Langzeitarbeitslosen zusammengesetzt", sagt Wappenschmidt. Zusammen wurde erarbeitet, wie die Ernte auch mit deutschen Langzeitarbeitslosen funktionieren kann.
Den Verdienst können sie auf das Arbeitslosengeld II aufschlagen und bekommen noch eine Durchhalteprämie. Für 14 von ihnen hat sich der Einsatz ohnehin gelohnt: Sie wurden laut Arge vom jeweiligen Bauern fest angestellt. Eine Musterlösung ist das nicht, sagt Wappenschmidt: "Die Kollegen können keine neuen Vollzeitjobs schaffen, die brauchen saisonale Hilfskräfte."