Neuss: Linie 709 - Raus aus der Innenstadt
„Ja“ heißt es für diejenigen, die die Linie aus dem Hauptstraßenzug entfernen wollen.
Neuss. Seit Jahren wird die Herausnahme der 709 aus der Innenstadt diskutiert. CDU und FDP sprachen sich mehrfach für die Straßenbahn-freie Innenstadt aus.
Die CDU sieht in der Herausnahme die Chance für eine familien- und seniorengerechte Innenstadt. Familien mit Kindern scheuten den Gang in die Innenstadt, "weil die Gefahren durch die Straßenbahn zu groß sind". Gutachten belegten zudem, dass die Linie 709 kaum genutzt werde und die Innenstadt schon heute durch die parallel laufenden Busverkehre gut zu erreichen sei.
Ähnlich die FDP: Durch die Herausnahme werde mittel- und langfristig die Bereitschaft der Stadt, der Einzelhändler, Gastronomen und Hausbesitzer verstärkt, den Straßenzug zu verschönern und neu gewonnenen Freiraum zu entwickeln.
Ein Vertreter der Herausnahme-Interessengemeinschaft von Citytreff und Einzelhandelsverband, IHK und Dehoga ist Citytreff-Vorsitzender Thomas Toll. Mit der Straßenbahn gebe es keine Weiterentwicklung in der Innenstadt.
"Wir wollen eine 100-prozentige Fußgängerzone mit glattflächiger Bepflasterung", sagt der Einzelhändler. Ohne Straßenbahn sieht er die Chance auf besseren Branchenmix, niveauvollere Einkaufsmöglichkeiten, Familienfreundlichkeit.
Argumente der Gegenseite, die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge mache eine Ausnutzung der Straße unmöglich, lässt Toll nicht gelten. Nach Auskunft der Feuerwehr würden nur drei Meter gebraucht, und überhaupt gebe es zum Beispiel in der Düsseldorfer Altstadt jede Menge Feste und Aktivitäten.