Kaarst: Geschichte erlebbar machen
Stadtarchiv: Mitarbeiter haben für den Tag der Archive eine Ausstellung auf die Beine gestellt.
Kaarst. Eine echte Fundgrube an Kuriositäten, spannende Geschichten und sehenswerte Fotos gibt es im Stadtarchiv - und sie warten nur darauf, entdeckt zu werden. Am diesjährigen Tag der Archive am kommenden Samstag haben Kaarster Bürger dazu die Gelegenheit.
Wer etwa wissen will, wie man um 1913 eine "Mokturtelsuppe" oder alternativ eine "falsche Krötensuppe" kochte, der bekommt ebenso Antworten wie Besucher, die mehr über die Geschichte des Kaarster Sees erfahren wollen.
Extra für den Tag der Archive haben die Mitarbeiter des Archivs eine Ausstellung konzipiert und sich acht Themenblöcken gewidmet. Die Spannbreite reicht dabei von alten Koch- und Backrezepten über Viehversicherungsvereine, Brunnen oder den Kaarster See bis hin zu Männergesangsvereinen, Familienforschung, Mode im Wandel der Zeit oder der historischen Bedeutung von Straßennamen.
Und wen diese Themen nicht reizen, der kann auch auf eigene Faust auf die Suche gehen. "Wir wollen die Neugier wecken und anhand von Fotos und Original-Dokumenten Geschichte erlebbar machen", sagt Peter Brinkmann, Leiter des Kaarster Stadtarchivs.
Auf zwölf Trennwänden haben er und eine ganze Reihe von ehrenamtlichen Mitarbeitern Fotos und Texte zu den acht Themen dargestellt. "Es ist durchaus gewollt, dass sich die Besucher beim Betrachten der Ausstellung neue Fragen stellen. Und vielleicht findet sich ja auch der ein oder andere, der selbst noch Dinge hat, die er dem Archiv zur Verfügung stellen kann", hofft Brinkmann.
Zum Tag der Archive hat er noch eine weitere Besonderheit zu verkünden: Der dritte Band der Reihe "Geschichte in Bildern" ist fertig und kann erstmals am Samstag gekauft werden. Wie bereits in den beiden ersten Bänden hat der Arbeitskreis "Stadtgeschichte im Stadtarchiv Kaarst" zu vier Themen historische Fotos gesammelt und ausgewertet. Diesmal finden sich mehr als 100 Bilder zu den Themen Alltag und Straßenbild, Sport vor Ort, Karnevalsbrauchtum und Kirche im Dorf.
"Die meisten Fotos stammen aus privatem Besitz", erzählt Marianne Michels. Gemeinsam mit den anderen Arbeitskreismitgliedern hat sie über Monate jeden Montagabend die Fotos angeschaut und vertextet. "Wir kommen ja aus allen Stadtteilen, irgendeinem fällt fast immer etwas ein", sagt Hans Hüsen. Auch er, mit 80 Jahren das älteste Mitglied im Arbeitskreis, ist mit Engagement dabei.