Neuss/Rheinparkcenter: Tödlicher Unfall auf dem Bau
Arbeiter stürzte mit Betonplatte zehn Meter in die Tiefe. Kranfahrer steht unter Schock.
Neuss. Bei einem Unfall auf der Großbaustelle des Rheinparkcenters kam am Montag gegen 11.35 Uhr ein Arbeiter ums Leben. Bei dem Versuch, in rund zehn Metern Höhe eine tonnenschwere Betonplatte per Hand vom Haken eines Krans zu lösen, fiel das Fertigbetonteil mit dem Arbeiter aus bisher ungeklärter Ursache in die Tiefe und begrub den 59-Jährigen, unter sich. Der Mann stand, so die Polizei, vor dem Sturz an der provisorischen Holzbrüstung auf einer Alu-Leiter.
"Passanten haben daraufhin sofort Kollegen, die sich in unmittelbarer Umgebung aufhielten, herbeigerufen", sagte Einsatzleiter Ulrich Hüvel. Die Beamten zogen den Mann unter der zirka dreimal sechs Meter großen Platte hervor und versuchten ihn wiederzubeleben - ohne Erfolg.
"Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Arbeiters feststellen", so Hüvel. Der 44-jährige Kranfahrer erlitt einen schweren Schock. Er wurde vor Ort ärztlich versorgt und von einem Notfallseelsorger betreut.
Bei Arbeiten am Parkdeck im Rahmen des zweiten Bauabschnitts unweit des Imotex-Hochhauses sollte das Eckstück mit einem weiteren, bereits befestigten Betonteil verbunden werden. Ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen zu dem Unfall geführt hat, sei noch völlig unklar, so Hüvel.
Die Kriminalpolizei nahm zusammen mit dem Staatlichen Amt für Arbeitsschutz die Ermittlungen auf. Da die Baustelle weiträumig abgesperrt wurde, kam es im Umfeld des Rheinparkcenters zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, die bis etwa 14 Uhr dauerten. Die Baustelle wurde nach Abschluss der Ermittlungen wieder freigegeben.